Sonntag, 11. Juli

Endlich, nach fast 2 Jahren fliegen wir wieder ins Ausland in die Ferien. Da wir es beide nicht gerne so heiss haben (obwohl bis jetzt war der Schweizer Sommer nichts für Sonnenhungrige) zieht es uns diesmal in eine kältere Region, wo das Thermometer selten die 15 Grad Marke übersteigt und wo es täglich Regnet, einmal mehr und einmal weniger und öfters den ganzen Tag aber das macht uns nichts aus.

 

Unser Flug nach Island startet am frühen Nachmittag und in 3:30 Stunden sollten wir Reykjavik erreichen. Wir fuhren um 10:30 los, hatten wenig Verkehr und waren schon um 11:15 am Flughafen. Zum Glück sind im Kanton Zürich noch keine Ferien und so kamen wir relativ relaxed durch den Check in und die Sicherheitskontrollen. Wir waren wie immer gut vorbereitet, hatten alle Zertifikate, das Impfbüchlein und die Impfbestätigung nochmals auf Papier damit wir im Worst Case alles vorweisen konnten. Vom Check in bis wir die Sicherheitskontrolle hinter uns gebracht hatten vergingen keine 20 Minuten.

 

Wir mussten uns auch in Island registrieren und bekamen einen Barcode zugeschickt für die Einreise in Island. Zum Glück gibt es für uns geimpfte keine Hürden, kein Test in Zürich oder Island und keine Quarantäne.

 

Zum ersten mal flogen wir mit der Boeing 737 MAX 9 – ja genau dieser Flugzeug Typ welcher lange Zeit nicht fliegen durfte, aber seit ende Januar bekam Boeing wieder die Zulassung in Europa.

 

Es war ein kurzweiliger Flug und trotz Maske ging es relativ gut. Essen oder Snacks gab es nicht an Board, aber wir haben uns noch eingedeckt, so war auch dieses Problem gelöst. Nach Ankunft und dem ganzen Einreise Prozedere (Einreise Barcode, ID und Impfzertifikat) gingen wir auf den Flughfenbus welcher uns in 45 Minuten ins Stadtzentrum von Reykjavik brachte. Wir stiegen in der „Nähe“ des Hotels aus und nach drei Minuten erreichten wir das Hotel.

 

Kurzes Check in, Zimmerbezug und endlich aus den Kleidern, kurze Dusche und los ging es in die Stadt. Wir kauften noch Wasser und Kleinigkeiten und informierten uns ob es irgendwo ein Public Viewing für das EM Finale gab...aber wegen Covid war nichts öffentliches geplant. In Island ist die Zeitverschiebung minus 2 Stunden gegenüber der Schweiz, das heisst das Spiel beginnt hier um 19 Uhr.

 

Unser Hotel hat leider kein Restaurant aber in der Umgebung hat es unzählige Möglichkeiten sich zu verpflegen. Vietnamesisches Essen geht auch in Island, ist gut und günstig und geht vorallem schnell. Noch schnell zum Supermarkt und pünktlich zur Nationalhymne waren wir auf dem Zimmer.

 

Wir sind ein wenig Müde aber happy endlich wieder auf Reisen zu sein und freuen uns auf den morgigen Tag welchen wir in Reykjavik verbringen werden bevor wir am Dienstag das Mietauto entgegen nehmen und los düsen.

 

 

Montag, 12. Juli

Der Ausgang des EM Finales war gar nicht nach unserem Gusto, aber zum Glück gab es hier kein Hupkonzert oder einen Autokorso….

 

Wir haben gut geschlafen, sind bei Tageslicht eingeschlafen und bei Tageslicht aufgewacht – so ist das wenn man in Island ist. Der Zeitverschiebung wegen waren wir schon um 7 Uhr am wirklich tollen Frühstücksbuffet wo es alles gab was man sich wünschte. 

 

Es war kurz vor 8 Uhr als wir schon unterwegs waren, im Bewusstsein das es sicher noch zwei Stunden dauert bis die meisten Geschäfte oder Cafes öffneten. Das Wetter war für Isländische Verhältnisse schon fast fabelhaft, das heisst kein Regen und angenehme 12 Grad. Was anziehen: Wir entschieden uns für ein Fleece und einen Windstopper, der im Notfall auch den Regen ein wenig abhalten kann. Insel Wetter ist mal so und mal so aber wir haben uns ideal angezogen.

 

Wir liefen Richtung Meer und dann zum Hafen und fotografierten eines der Meistfotografierten Sehenswürdigkeit – die Sun Voyager, eine elegante Metallskulptur die ein Wikingerschiff darstellt. Normalerweise wimmelt es hier von Touristen aber wir waren früh da uns konnten fotografieren wie wir wollten.

 

Ein paar hundert Meter weiter vorne sieht man Harpa, ein preisgekröntes Konzerthaus am Hafen von Reykjavik. In der Nacht (wenn es dunkel ist, also zwischen Mitternacht und 4 Uhr morgens) leuchten die Glausbausteine (wie die Polarlichter), welche die für die Isländische Natur typischen Basaltsäulen darstellen. Es scheint in der Isländischen Architektur Methode zu haben, die eigenen Landschaften in die die Gebäude zu überführen, so wie bei der Halmgrimskirche.

 

Die Hallgrimskirche ist mit einer Turmhöhe von 73 Metern die grösste Kirche Islands und die 15 Meter hohe und 25 Tonnen schwere Orgel ist ein Hingucker. Die Kirche ist das auffälligste Gebäude der Stadt und ihr grösstes Wahrzeichen. Die ungewöhnliche Form der Kirche soll an die für Island typischen Gletscher und Berge erinnern.

 

Die Laugavegur ist DIE Einkaufstrasse in Reykjavik mit unglaublichem Charme. Nichts da mit grossen Shops und grossen Brands, da findet man kleine Läden welche einheimische Kleiderlabels, Kosmetik, Souvenirs etc. anbieten, aber auch viel Kunstgalerien und Schallplatten Geschäfte findet man hier. Es gibt auch unzählige Cafes und kleine Restaurants wo man gut und teuer Essen kann. Das Preislevel erreicht locker das der Schweiz, wenn nicht sogar höher.

 

Die ganze rumlauferei machte hunger und wir fanden ein kleines Veganes Restaurant wo wir uns verköstigen und ein wenig ausruhen konnten. Am Nachmittag schlenderten wir noch umher, entdeckten dies uns das und gegen 15 Uhr waren wir zurück im Hotel um ein wenig auszuruhen, und die nächsten Tage zu planen.

 

Zum Abendessen ging es zu einem Italiener, da das Angebot nicht riesen gross ist, viel orientalisches oder asiatisch und beim Italiener weis man was man hat. Die Portionen waren eher auf Vorspeisen Niveau…dafür war das Wasser gratis (The best Water in the World).

 

Reykjavik ist eine kleine aber feine Stadt wo man sich gut verweilen kann. Länger als einen ganzen Tag lohnt sich aber nicht, denn man hat alles schnell gesehen. Es ist Ideal um vor einer Rundreise noch einmal eine Stadt zu sehen oder für einen Stopover wenn es nach Amerika geht.

 

Morgen holen wir das Mietauto ab und los geht unser 10 tägiges Reiseabenteuer in Island.

Dienstag, 13. Juli

Nach dem opulenten Frühstück sassen wir um 8 Uhr schon im Taxi auf dem Weg zur Autvermietung. Nachdem wir den ganzen Schreibkram hinter uns gebracht haben und die Schlüssel ausgehändigt bekamen sassen wir schon in einem schnittigen Hybrid Suzuki. Da Reykjavik wirklich klein ist waren wir schnell auf der Strasse zu unserem erstem Ziel des Tages – wir fahren nach Thingvellir, genauer gesagt zum Thingvellir Nationalpark welcher seit 2004 aufgrund seiner geologischen Einmaligkeit und historischen Bedeutung Teil der UNESCO Welterbeliste und die isländische Nation ist sehr stolz auf dieser unglaublichen Ort.

 

Die eurasischen und nordamerikanischen tektonischen Platten treffen sich in Thingvellir. Sie bewegten sich für lange Zeit auseinander und kreierten das dramatische und zerklüftete Schluchtental, das durch das Areal verläuft. Þingvellir ist eine der außergewöhnlichsten geologischen Stätten in Island, fast schon der Welt. Der Grund dafür ist, dass Sie in Þingvellir sehr deutlich sehen können, wie die zwei Kontinentalplatten voneinander entfernen. Island ist einer der wenigen Orte, an denen Sie diesen Prozess auf trockenem Land sehen können, aber mit Sicherheit einer der beeindruckendsten Orte! Der Grund für die so deutliche Sichtbarkeit der auseinander gedrifteten Platten sind starke Vulkanausbrüche im Gebiet von Thingvellir zum Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 bis 11.000 Jahren. Das doch etwas schwierige Wetter mit viel Wind und Regen von allen Richtungen machte es nicht einfach zu fotografieren….

 

Weiter ging es zum Geysir. Die Geysire sind eine der Attraktionen des berühmten Goldenen Kreises. Sie liegen in dem geothermal aktiven Tal Haukadalur in Südisland, etwa 45 Minuten entfernt vom Thingvellir.

 

DER Geysir ist ist knapp 20 Jahren nicht mehr aktiv, er brach früher bis zu 170 Meter hoch aus, später nur noch knapp auf 50 Meter, dann später nur noch knapp auf 50 Meter, dann 50 Jahre nicht mehr und als er wieder aktiv war brach er fast stündlich auf, jahre später nur noch ein paar mal am Tag. Nach einem Erdbeben im Jahre 2000 erreichte der Geysir eine Höhe von über 120 Meter – allerdings nur für 2 Tage.

 

Der Geysir Strokkur ist der aktivste Geysir in Island und bricht auf natürlichem Wege alle vier bis zehn Minuten aus und erreicht eine Höhe von 15 bis 20 Metern, in der Vergangenheit sogar bis zu 40 Meter. Wir, und unzählige Touristen standen gespannt um den Geysir rum, den Finger am Auslöser der Kamera oder am Smartphone und wartete bis er Ausbrach. Und plötzlich brach er aus, und es herrschte eine helle Freude, alle waren am Strahlen.

 

Der Wind, der Regen und die frische Luft macht hungrig und wir verpflegten uns mit einer Tomatensuppe und einer Quiche im Geysir Restaurant.

 

Ein Höhepunkt jagt den anderen, das nächste Ziel ist der Gullfoss Wasserfall, welcher als einer der Top 10 Wasserfälle der Welt gelistet wird.

 

Es gibt höhere Wasserfälle in Island, aber eine Chance, die pure Kraft und Grazie des Gullfoss zu besichtigen, ist etwas das keiner missen sollte. Im Sommer wenn es besonders viel Schmelzwasser vom Langjökull gibt, steigt er bis auf 140 Kubikcentimeter pro Sekunde. Die höchste Durchflussrate die je gemessen wurde, waren außergewöhnliche 2000 Kubikmeter pro Sekunde.

 

Der Wasserfall hat einen Fall von 32 Metern über zwei Stufen hinweg und fließt durch den 70 Meter hohen, zerklüfteten Canyon. Gullfoss fällt in zwei Stufen, die erste ist etwa 11 Meter hoch und die zweite ist 21 Meter hoch.


Zum Abschluss des doch anstrengenden Tages fuhren wir zum letzten Highlight für heute, zum Kerid, einem vulkanischen Kratersee. Anfangs ist davon ausgegagen worden, dass Kerid durch eine große Vulkanexplosion entstanden ist (sowie normalerweisen Vulkankrater entstehen), jedoch hat sich gezeigt, dass es vermutlich ein Kegelvulkan war dessen Magmakammer sich während eines Ausbruchs vollständig entleert. Anschließend stürzte der Kegel in die Magmakammer und es bildete sich der Kratersee umgeben von intensiv rotem Vulkangestein.

Durch den Regen und kurzzeitigen Sonnenschein waren der See und die Umgebung in wunderbaren Licht zu sehen. Die Landschaft ist einzigartig und wir freuen uns noch viel davon zu sehen.


Wir fuhren nach Hella, ein kleines Dorf mit knapp 900 Einwohner. Wir bleiben hier 2 Nächte und werden von hier aus Ausflüge mit dem Bus ins Hochland machen. Mit unserem Mietauto dürfen wir nicht abseits der Asphaltierten Haupt- und Nebenstrassen fahren, das darf man nur mit einem 4x4 Fahrzeug, welche unbezahlbar sind.

 

 

 

Mittwoch, 14. Juli

Wenn man was tolles sehen will, muss man manchmal leiden, aber alles der Reihe nach.

 

Die erste Nacht in Hella war wie alle anderen auch, im hellen einschlafen und im hellen wieder aufwachen. Das Frühstück war nicht mehr so toll und opulent wie die letzten Tage in Reykjavik aber ganz ok.

 

Das Wetter war nicht gerade so wie wir es uns gewünscht haben, es regnete, es windete und es waren knappe 10 Grad. Aber egal, heute erwartet uns was unglaublich tolles, denn wir fahren nach Landmannalaugar.

 

Landmannalaugar ist ein geothermisches Wunderland mit heißen Quellen, sanften Karamelltönen und spitzen bunt gefärbten Bergen, Dampf steigt aus der Erde, es gibt klare blaue Seen und heiße Bäder. Landmannalaugar bedeutet “Badestelle der Menschen”.

 

Aber um nach Landmannalaugar zu kommen braucht man eine Allradauto oder man bucht einen Platz in einem Bus, was wir machten. Um kurz vor 9 Uhr fuhren wir von Hella los und für die 123 km brauchten wir 2.5h hin und das gleiche wieder retour. Das Schlimme daran ist, dass man über 80km durch das Hochland fuhren und alles auf Schotterpiste. Es schüttelte und rüttelte im Bus wie man es noch nie erlebt hat, man hatte das Gefühl die Kniescheibe viel im Minutentakt raus und wieder rein. Aber irgendwie überstanden wir die Tortur und waren froh endlich wieder aus dem Buse zu steigen.

 

Es sah aus wie auf einem Basecamp im Himalaya, alles karg, viele kleine Zelte und alle Leute liefen mit Rücksäcken, Gaskochern und Feldflaschen rum. Das hat alles seinen Grund, denn von hier aus kann man von kleinen Wanderungen (3…4 Stunden) bis zu mehrtägigen Touren alles machen. 

 

Die unter Naturschutz stehende Gegend gilt als eine der schönsten von Island, was sie den zahlreichen vulkanischen Erscheinungen und den sehr farbigen Bergen zu verdanken hat. Diese sind Auswirkungen der Nähe eines aktiven Zentralvulkans, des Torfajökull. Aus graublauem Pechstein besteht der Vulkan Blahnjukur. Rötlich-braune Hänge sind am Vulkan Brennisteinsalda zu finden, die auch streckenweise wegen Schwefel- und  Kalkausfällungen, graue, bläuliche und weiße Farbgebungen zeigen. Grüne Moose und weiße Schneereste, die selbst im Hochsommer vorhanden sind, setzen weitere Farbakzente. Ein schwarz glänzendes  Obsidianlavageld, das Laugahraun, reicht von den Solfataren an der Brennisteinsalda bis zum Fluss, an dem eine Hütte des Isländischen Wandervereins steht und wo in einem dampfenden Bach gebadet werden kann. Es war wirklich wunderschön, auch wenn wir mit Regenhose und Regenjacke unsere Rundwanderung machten, aber es hat sich absolut gelohnt. All das was auf den Prospekten versprochen wurde haben wir gesehen und bestaunt. Zwischendurch hörte sogar der Regen für (sehr) kurze Zeit auf und auch die Sonne oder ein Sonnenstrahl kam mal zum Vorschein.


Wieder im Basecamp angekommen fanden wir in einem grösseren, öffentlichen Zelt einen Platz und assen unser mitgebrachtes Essen und man konnte sogar in einem Umgebauten USA Schuhlbus warmen Tee kaufen. Da es wieder stärker regnete warteten wir noch ein Weilchen und sahen dem Treiben zu.

Da gab es noch die heisse Quelle und diese lag nur ein paar hundert Meter vom Basecamp entfernt. Leider gab es keine gedeckten Garderobe, oder wenigstens ein Dach wo man die Kleider vor dem Regen schützen konnte. Die Temperatur des Wasser lag zwischen 20 und 46 Grad, also Ideal für das Schmuddelwetter.


Die Zeit lief und pünktlich um 15:45 ging es wieder retour nach Hella wo wir müde aber zufrieden im Hotel ankamen. Nach dem Abendessen machten wir uns and die Feinplanung für die nächsten Tage.

Donnerstag, 15. Juli

Die Zeit vergeht, es ist schon Donnerstag Abend und wir haben schon so viel erlebt das es Mühe macht es auch zu verarbeiten. Aber es geht weiter, ein Highlight jagt das andere.


Vom Wetter gibt’s auch nichts neues, das heisst von 60 Minuten regnet es 55 Minuten und die Sonne scheint ab 21:30 bis 22:30. Spass beiseite aber so in etwa ist es. Es ist auch kein starker Regen sondern ein stärkerer Sprühregen, der aber viel eckiger ist als normaler Regen.


Noch was zu unserem Auto, es ist ein Suzuki Swace, Modell 2020 und erst 1500km gefahren. Wir fuhren das erste mal einen Hybrid aber man merkt nichts und man muss auch an nichts denken beim fahren. Beim Anlassen hört man nichts und denkt irgendwas stimmt nicht, aber im Display steht „Ready“ – man kann also losfahren. So wie wir das Auto fahren, keine Autobahn (gibt’s nicht in Island) schaltet öfters in den Elekro Modus und rekuperiert beim Bremsen und Ausrollen. So wird der Lithium-Ionen Akku unter der Rücksitzbank steht gut gefüllt. Wir finden eine gute Sache, so einfach soll es sein.

 

Was steht heute auf dem Programm? Island ist das Land der Wasserfälle und so standen heute wiederum zwei wunderschöne und grosse Wasserfälle auf dem Program zuerst der Seljalandsfoss und anschliessend der Skogafoss. Der Seljalandsfoss stürzt 66m in die tiefe und das besondere ist, dass man hinter den Wasserfall gehen kann und durch die Wasserschleier auf das Land draussen blicken kann. Läuft man an der Felswand entlang kommt man an zahlreichen kleineren Fällen vorbei, deren schönster ist der Gljufurarfoss ist, weil der Wasserfall verbirgt sich teilweise in einer halboffenen Höhle.


Wir fuhren weiter zum Skogafoss, welcher 25m breit ist und sich 60m in die Tiefe ergiesst. An der östlichen Seite des Wasserfalls führt ein berühmter Trekkingpfad auf eine Pass hinauf und weiter bis nach Landmannalaugar, da wo wir gestern waren. Man kann via 527 Stufen ganz nach oben auf den Wasserfall steigen, und bekommt eine herrliche Aussicht über das ganze Tal und sieht vom Flussufer aus wie sich die Wassermassen in die Tiefe stürzen.

Wir sind froh nun eine halbe Stunde im trockenen Auto zu sitzen, so können wir uns aufwärmen und die Regenjacken können trocknen. Island auch unzählige Gletscher, auf unserer Rundreise besuchen wir heute den Solheimajökull Gletscher.


Der Solheimajökull-Gletscher ist unfassbar reich an dramatischen Eisformationen inklusive Schluchten, zerklüfteten Spitzen und Senken. Sólheimajökull ist eine Gletscherzunge oder ein Ausläufer des Mýrdalsjökull-Gletschers, dem viertgrößten Gletscher in Island, unter dem der mächtige und gefürchtete Katla Vulkan ominös unter der Eisdecke lauert.


Das zerklüftete und stetig wechselnde Angesicht des Sólheimajökull-Gletschers bringt Ihnen die wahre Kraft der Natur auf eine spektakuläre Art und Weise näher. Die Zeichen des Klimawandels sind hier deutlich zu sehen – der Gletscher ist in den letzten zehn Jahren etwa um einen Kilometer zurückgegangen – interessanterweise war das Klima aber wärmer zu der Zeit als sich die Wikinger hier ansiedelten.

 

Wir warteten etwa 15 Minuten im Auto, denn es war nichts zu sehen, ausser Nebel und Regen. Aber plötzlich wurde es heller, der Regen hörte auf und wir konnten los. Ein etwa 20 Minütiger Spaziergang brachte uns zum Gletschersee und dahinter sahen wir den Gletscher. Sehr imposant und mächtig steht er vor uns. Die Menschen welche schon ganz dicht am Gletscher sind kaum zu erkennen, so gross ist der Unterschied. Wirklich eindrücklich so was zu sehen oder anzufassen. Je näher wir kamen umso kühler wurde es auch. Wir blieben etwa eine Stunde dort und genossen den Augenblick.

 

Leider mussten wir weiter, wir fuhren ins 400 Seelen Dorf Vik welches direkt am Meer liegt. In Vik ist unser Hotel, aber Hauptgrund ist folgender: Wir haben Tickets gekauft für die Icelandic Lava Show. Zuerst wird einem alles über Vulkane, Lava, Gletscher etc. erklärt und dann ging es los. Über eine etwa 10m lange Bahn floss richtiges Lava und es wurde richtig warm, denn Lava hat eine Schmelztemperatur von 1100 Grad Celsius und wir sassen nur etwa 1m davon entfernt. Der Gründer und Erfinder der Einrichtung zeigte uns wie schnell sich Lava eigentlich verdickt und fast ein wenig hart wird. Nach ein paar Minuten konnte man das Lava zerschlagen, fast wie Glas, aber man konnte es auch formen das es biegsam war. Im inneren ist die Lava aber immer noch sehr sehr heiss.

 

Es war eine tolle Vorführung und wir haben wieder mal etwas gelernt. Unten am Meer gibt es einen grösseren Strandabschnitt mit schwarzem Sand, ein Lava Überbleibsel vom letzten Vulkanausbruch des Katla von 1918. Es war eine tolle Vorführung und wir haben wieder mal etwas gelernt. Unten am Meer gibt es einen grösseren Strandabschnitt mit schwarzem Sand, ein Lava Überbleibsel vom letzten Vulkanausbruch des Katla von 1918. Auf Island gibt es 30 aktive Vulkane!.

 

 

 

 

 

 

Freitag, 16. Juli

Wir genossen die Nacht im tollen Hotel, aber das Wetter war auch nicht besser als wir um 06:30 aus dem Fenster schauten. Wir packten und gingen zum Frühstück und meinten einen blauen Flecken am Himmel zu sehen, aber so schnell er sichtbar war, so schnell verschwand er auch wieder und es regnete weiter.


Wir fuhren etwa 20 Minuten retour zur Halbinsel Dyrhölaey, was soviel heisst wie Türlochinsel. Dyrhölaey ist eine 115m hohe Halbinsel welche vor 80000 Jahren bei einem Vulkanausbruch als Insel entstanden ist. Scheinbar kann man noch heute leichten aufsteigenden Schwefelgeruch wahrnehem, aber bei dem Wind und Regen ist uns nichts aufgefallen.


Wir fuhren wieder zurück nach Vik und machten halt am Strand von Reynisfjara, welcher berühmt für seinen schwarzen Sandstrand ist. Der Strand ist sogar einer der berühmtesten schwarzen Sandstrände der Welt. Im Jahre 1991 war der Strand in den Top 10 der nicht tropischen Strände auf der Welt. Die Wellen sind teils Riesen gross und es ist immer Vorsicht geboten, denn es sind schon Menschen von der Kraft des Atlantiks überrascht worden und von den Wellen ins Meer gezogen worden und wurden nie mehr gefunden.


In Vik hat es auch einen grossen Isländischen Outdoor Shop mit fast nur einheimischen Produkten, vieles von Hand gemacht und wir kauften das eine oder andere Geschenk. Im angegliederten Supermarkt kauften wir noch ein wenig ein, auch für das heutige Mittagessen.

Es hat aufgehört zu Regnen, ab ins Auto und los ging es wieder auf der Ringstrasse und im Minutentakt wurde das Wetter besser. Wir konnten es kaum glauben aber plötzlich war der grösste Teil des Himmels blau und die Temperatur stieg auf 16 Grad. Es war ein tolles Gefühl mit der Sonne zu Reisen und so verging die Zeit wie im Fluge bis wir am Fjaörärgljüfur Canyon ankamen. Es gab noch Parkplätze und sogar Picknick Tische.

Die Schlucht ist an einigen Stellen bis zu 100 Meter tief und hat eine Länge von 2km. Entstanden ist die Schlucht durch die Kraft des fliessenden Wassers, dass sich von den Gletschern kommend einen Weg durch das Gestein bahnte und im Laufe der Jahrtausende immer tiefer hineingrub. Unglaublich toll anzusehen und man sieht die Kraft der Natur.


Die Schlucht steht unter Naturschutz und wurde noch bekannter, als Justin Bieber hier (und an anderen Orten welche wir schon besucht haben ) ein Musikvideo gedreht hat. Seit dem stehen diese Spots auf dem Radar der jungen Touristen aus den USA. Wieder zurück am Parkplatz, konnten wir unser mitgebrachtes Mittagessen an der Sonne und im T-Shirt geniessen, wielange mussten wir auf diesen Augenblick warten.


Wir fuhren gemütlich zu unserem Nachtlager in Kirkjubäjarklaustur wo wir wir am frühen Nachmittag schon einchecken konnten und genossen die herrliche Sonne bei einer 5km langen Rundwanderung.


Das Hotel hat ein gutes Restaurant und so freuen wir uns auf was leckeres und vor allem auf danach, draussen an der Sonne sitzen, welche heute erst 23:20 untergeht.

Samstag, 17. Juli

Der Autor leidet an einer Schreibblokade und so lassen wir heute die Bilder sprechen.

Sonntag, 18. Juli

Als wir heute morgen die Köpfe aus dem Fenster gestreckt haben, sahen wir statt der Sonne nur Nebel, wie im Herbst. Nach dem Frühstück verstauten wir das Gepäck im Auto und machten uns auf den Weg.


Der heutige Tag war mit mehr Fahrerei verbunden als auch schon aber das stört uns nicht. Unser erster halt wäre an einem wunderschönen Strand mit Aussicht gewesen, aber der Nebel war so stark das wir weiterfuhren und auf Besserung hofften. Wir fuhren die ganze Zeit parallel dem Meer und dem Nebel entlang aber als wir durch einen Tunnel fuhren und auf der anderen Seite wieder rauskamen war der Himmel stahlblau und die Sonnenbrille war von diesem Zeitpunkt wieder unser ständiger Begleiter. Wir hielten an verschiedenen Stellen an und machten Fotos oder kleinere Spaziergänge und genossen sie Sonne und den leichten Wind.


Bevor wir die Fjorde umkurvten machten wir direkt am Meer in einem kleinen Café unseren Mittagshalt. Das Café sah aus wie ein Schweizer Chalet. Leider musste man länger warten, denn die einzige Person war die Empfangsdame, die Servierdame und der Koch in einer Person – und alleine waren wir auch nicht. Aber es hat sich gelohnt, das Essen war vorzüglich. 


In der Ortschaft Djúpivogur machten wir einen Zwischenstop, denn es war reges Treiben weil ein Kreuzfahrtschiff angekommen ist und die Passagiere wurden für Ausflüge mit Bussen abgeholt. Gemäss meiner Ship Cruise App sahen wir die Ocean Diamond, welche Rund um Island fährt. Das Schiff ist 125m lang und 15m breit, also im Vergleich zu den Ocean Riesen eher ein kleines Schiff aber auch da passen ein paar hundert Passagiere rauf. Weiter ging die Reise und es dauerte noch ein Weilchen bis wir in Egilsstaðir ankamen. Anstatt direkt zum Hotel,  fuhren wir noch einen Pass hoch und wieder runter und landeten im wunderschönen Dorf Seyðisfjörður. In diesem Dorf kommt die einzige Autofähre an die Island über die Färöer und Dänemark mit dem europäischen Festland verbindet. Unglaublich schön mit vielen bunten Häusern, diversen kleine Restaurants und die Einheimischen sonnten sich bei Sonnigen 14 Grad und Bise im Badekleid auf der Wiese.


Nach 16 Uhr kamen wir im Hotel an, alle Zimmer im Bungalow Style mit direktem Blick zu See. Das besondere waren die zwei Hot Tubes, welche wir natürlich sofort in Beschlag nahmen. Idealerweise macht man das im Dunkeln und wenn es kalt ist, und nicht bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen aber es machte trotzdem Riesen Spass.


Fürs Abendessen haben wir im Restaurant einen Tisch gebucht, denn wir hatten keine Lust mit dem Auto wieder nach Egilsstaðir zu fahren. Das Hotel liegt fernab der Strassen und weit und Breit sind keine Häuser – nur Natur.

Montag, 19. Juli

Es scheint der Isländische Sommer hat sich nach nur zwei Tagen verabschiedet, denn heute morgen war das Wetter trüb und regnerisch. Statt Sonnenbrille und Sonnenhut war heute wieder die Regenjacke unser ständiger Begleiter.


Nach einer geruhsamen Nacht fuhren wir bei leichtem Regen los und nach etwas über zwei Stunden kamen wir zu unserem ersten Ziel. Es kann fast nicht anders sein – es ist ein Wasserfall. Nicht irgendeiner, sondern der Dettifoss!


Der Dettifoss ist der beeindruckendste Wasserfall Islands. Mit geförderten 193 Kubikmetern Wasser pro Sekunde aus der Höhe von 44 Metern ist er der stärkste Wasserfall Europas, knapp vor sem Rheinfall. Hier fließen unglaubliche Mengen an Wasser, Schlamm und Sand in Islands eindrücklichsten Canyon.

Es wird gesagt, dass man ihn aus ca. 1km Entfernung hören kann und sein Wassernebel ebenfalls in dieser Distanz zu sehen ist. Diese Berichte werden dennoch nicht seiner Stärke gerecht. Die einzige Möglichkeit diese erhabene und furchterregende Kraft der Natur zu erleben ist, wenn ihr vor Dettifoss steht und seine Wasserwand beobachtet. An sonnigen Tagen entstehen glänzende doppelte Regenbogen über dem mitreißenden Gletscherwasser. Eindrücklich war ea die Kraft der Natur zu spüren. Leider war das Wetter nicht das beste, aber ob bei Sonne oder nicht, eindrücklich war es allemal.


Zum nächsten Eyecatcher waren es nochmals gut 45km, wir besuchten die Asbyrgi Schlucht. Bevor wir losliefen machten wir Mittagspause in einem Tankstellenshop/Restaurant. Nicht gerade unsere bevorzugte Wahl, aber Island ist sehr dünn besiedelt und es ist teilweise sehr schwierig etwas einigermassen vernünftiges zu finden, geschweige den gutem Cafe…


Die Schlucht Ásbyrgi ist eine außergewöhnliche, U-förmige Mulde im Nordosten von Island. Im Zentrum des Canyons steht ein 25 Meter hoher Felsen, der auch die Insel genannt wird und der Gegend seinen gewissen Touch verleiht. Unzählig schöne Wanderwege verlaufen um das Gebiet und im Sommer ist ein bezaubender Campingplatz für Besucher geöffnet.  Ásbyrgi wird in Island von vielen als die Hauptstadt des versteckten Volkes oder der Elfen gesehen. Wenn man dem ganzen Glauben schenken mag, wohnten diese in den Felsen und Klippen. Wir verraten jetzt nicht lb wir einen Elf gesehen haben oder nicht.

 

Genug spaziert für heute, mit einem kleinen Umweg durch die Küstenstadt Husavik (bekannt für das Walmuseum und Wal Besichtigungstouren) machten wir uns auf den Weg zum Hotel, welches am Myvatn See liegt. Wir buchten ein schönes Zimmer mit Sicht aufs Wasser. Hier Übernachten wir nochmals zwei mal, denn von hier aus kann man diverse schöne Sachen unternehmen.

Dienstag, 20. Juli

Gestern Abend haben wir noch ein tolles Thermalbad besucht, nicht die berühmte blaue Lagune, sondern das Bad hier in Myvatn. Es hat drei sehr grosse Bäder mit Temperaturen von 37 bis 41 Grad. Das Wasser vom Boden ist über 100 Grad warm und wir auf angenehme Temperaturen runtergekühlt. Zwei Eintritte kosteten fast 90 Franken, aber immer noch viel Billiger als in der Blauen Lagune.

Heute morgen wieder blauer Himmel und Sonnenschein und 14 Grad. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Hverfjall, einem der besten erhaltenen runden Vulkankrater auf der Welt!. Vom Parkplatz geht ein steiler Weg nach oben aber man wird belohnt mit einem fantastischen Blick in den Vulkankrater. Der Krater ist ungefähr 200m tief und hat einen Durchmesser von 1km! was ihn zu einem der größten seiner Art auf der Welt macht. Der Krater entstand vor etwa 2.500 Jahren während eines einzigen Ausbruchs. Sehr imposant und man hat auf einen tollen Rundblick, sei es zum Myvatn See auf der einen oder oder in die karge Vulkanlandschaft auf der anderen Seite.


Ganz in der Nähe befindet sich Haverir, ein geothermisches Gebiet welches am Fusse des Namafjalls liegt, welcher immer noch als aktiver Vulkan gilt. Zu den Merkmalen gehören bunte schwefelhaltige Schlammfedern, Dampfauslässe, gerissener Schlamm und Fumarolen. Wir haben das auch achon diverse male in Neuseeland gesehen oder letzte Woche im Süden Islands. Der Schwefelgeruch ist nicht jedermanns Sache aber man gewöhnt sich schnell daran. Auch hier spürt man die Kraft der Natur.


Mittagspause machten wir in einem Cafe, welches feines Suppen und Forellenfilet auf Lava Brot servierten. In Island ist es üblich, dass man soviel Suppen Essen kann wie man möchte, daher ist auch der Preis ein wenig Höher. Bevor die unzähligen Reisecars das Restaurant fluten waren wir schon wieder auf dem Weg zum Viti Krater.


Der Viti Krater ist ein Vulkanischer See welcher vor fast 300 Jahren beim Ausbruch des Krafla Vulkan und den anschliessend 5 jährigen Ausbruchsserie enstanden ist. Der See hat einen Durchmesser von 320m und ist etwa 33m tief. 


Auf der Rückreise haben wir noch das Visitor Center des Krafla Krafwerkes besucht. Das Krafla ist ein Geothermalkraftwerk und wurde 1975 auf dem aktiven Zentralvulkan Krafla gebaut. Ursprünglich waren zwei Dampfturbinen von insgesamt 60 MW vorgesehen aber weil es zwischen 1975 und 1984 in dem Gebiet eine Serie von Vulkanausbrüchen gab, deren Lavaströme bis auf wenige Kilometer an das Kraftwerksgebäude heran flossen wurde nur eine installiert. Wegen vulkanischer Aktivitäten gab es auch erhebliche Probleme mit der Erschließung von Dampf. Daher konnte das Kraftwerk bei der Inbetriebnahme im August nur die halbe Leistung erzeugen. Im Jahre 1996 wurde schließlich beschlossen, die zweite Turbine zu installieren, und seit 1999 wird das Kraftwerk mit seiner ursprünglich geplanten Leistung von 60 MW betrieben. Ein Ausbau auf 150 MW ist in Planung. Ein sehr spannender und  interessanter Einblick in den Energiesektor einer Insel wie Islands. Sehr Ähnlich ist es in Neuseeland, da man dort die gleichen Voraussetzungen hat.


Etwas früher als sonst sind wir wieder zurück im Hotel, konnten aber noch das eine oder andere erledigen, so z.b. wo wir Abendessen wollen (ein echtes Problem auf Island wenn man nicht gerade in einer Stadt ist) oder die Feinplanung der letzten zwei Tage in Angriff nehmen.


Für den Abend ist noch ein Spaziergang durch eine Lavalandschaft geplant, da es nur ein paar Minuten vom Hotel entfernt ist.

Mittwoch, 21. Juli

Heute war der längste Tag im Auto, denn wir fuhren von Myvatn zu unseren bleibe in Varmaland, knapp 400km und das bei einer Höchstgeschwindigkeit von 90km/h. Es war Sonnenschein aber sehr windig. Nach einer halb Stündigen Fahrz besuchten wir den wohl schönsten Wasserfall in Island, den Godafoss.

Godafoss ist einer von Islands wahren Schätzen und einer der größten Wasserfälle Islands. Er wird durch den Fluss Skjálfandafljót gespeist, der durch ein 7000 Jahre altes Lavafeld vom Trölladyngja Vulkan fließt, tröll bedeutet Troll in Deutsch, die Gegend hat also definitiv ein gewissen Mysterium und ist inspiration für viele Legenden.


Der Wasserfall fließt über 30 Meter breite hufeisenfürmige Klippen und wird in der Mitte durch Felsen geteilt. Ein Teil ist etwa 9 Meter und der zweite 17 Meter hoch. Wenn das Wasser hoch genug steht, entstehen oft noch andere Wasserfälle, wodurch dieser Ort nur noch magischer wird. Wir waren vor 9 Uhr morgens sa, tolles Licht und noch keine Touristen in Sicht. Der Godafoss erinnert uns an die Iguazu Wasserfälle in Brasilien.


Weiter ging es nach Akureyri, der 2. grössten Stadt in Island und wir freuten uns wieder mal eine Stadt zu sehen. Wir nahmen eine Abkürzung durch den Tunnel um den Pass zu umfahren. Im Sommer ist die Passfahrt eine Option, sie ist nur 16km weiter bis Akureyri und kostenlos aber im Winter ist die Tunnelfahrt natürlich zu bevorzugen. Die Mautgebühr von etwa 12 Franken kann man nur Online bezahlen, es gibt keine Bezahlsttionen oder Kassenautomaten. In Akureyri windete es sehr stark und so fanden wir uns schnell wieder in einem Cafe mit Namen Berlin. Die Frühstückskarte war unglaublich toll, so wie man das eigentlich immer erhoft und gewünscht, aber nie bekommen hat. Obwohl wir im Hotel schon gefrühstückt haben machten wir das nochmals, diemal aber mit Lachs, Avocado, Ei und Toast, dazu feinen Cafe. Wir schlenderten noch ein wenig umher, gingen in Outdoor Geschäfte und besuchten noch die extravagante Kirche bevor wir die letzten 325km in Angriff nahmen.


Weltweit einmalig sind die Verkehrsampeln, deren Rotlicht in Herzform strahlt. Die Ampeln wurden nach dem Finanzcrash im Jahr 2008 umgerüstet, um den Einwohnern einen Anreiz zum positiven Denken zu vermitteln.

 

Nach der Mittagspause und einer Cafepause unterwegs kamen wir Müde nach 16 Uhr in Varmaland im gleichnamigen Hotel an. Da wir morgen das Auto abgeben leerten wir das Auto und versuchten alles wieder einigermassen in die Koffer und die Taschen zu verstauen.

Donnerstag, 22. Juli

Wir hatten in dem wirklich schönen Hotel eine schlechte Nacht. Der Grund waren die unbequemsten Betten in denen wir je übernachtet haben. Es sah gut aus, alles war neu und sogar Boxspring Betten mit einem Topper. Aber so bald man sich darauf setzte oder sich ins Bett legte sank man etwa 30cm ein. An eine geruhsame und erholsame Nacht war natürlich nicht zu denken und dazu kam das es viel zu warm war. Es hatte zwar zwei kleine Fenster aber die konnte man nur einen Spalt weit öffnen so das gar keine frische Luft reinkam. Das ist aber ein generelles Problem, wir waren in keinem Hotel wo man die Fenster richtig öffnen konnte um frische Luft reinzulassen.

 

Wir waren etwa 150km von Reykjavik entfernt und das merkte man am Wetter, es war trüb, 12 Grad und es nieselte. Wir fuhren los und da wir das Auto erst um 17 Uhr abgeben mussten war unser Plan erst mal zum Vulkansystem und Geothermalgebiet Krýsuvík zu fahren. Am 19. März begann am Südhang ein Ausbruch im Krýsuvík-Vulkansystem. Umso spannender, denn auf der Halbinsel Reykjaviks gab es zuvor seit fast 800 Jahren keinen Vulkanausbruch - der letzte Ausbruch ereignete sich im Jahr 1240.

 

Wir sahen wunderbare Bilder von fliessendem Lava und das wollten wir auch sehen. Leider ist es ist nicht jeden Tag so und auf der Webcam sah man die letzten Tagen auch kein Lava mehr. Kurz vor dem Mittag bei dichtem Nebel angekommen sprachen wir mit einem Ranger und er meinte man sieht auch heute keine fliessende Lava.

 

Schade, aber das ist die Natur. Da es auch schon Mittag war suchten wir in nahen Grindavik ein Fischrestaurant und wurden besten verköstigt. Und nun? Das Wetter wurde nicht besser und so entschieden wir uns doch noch zur weltbekannten blauen Lagune zu fahren. Tickets hatten wir keine gebucht und so versuchten wir unser Glück vor Ort und wurden belohnt. Es ist schon imposant und wenn man in der Nähe ist sollte man die Lagune besuchen.

 

Letzter Punkt auf der Agende: Mietwagen zurückgeben und im Flughafen Hotel einchecken. Alles problemlos erledigt und auf dem Zimmer die Reisetasche und den Koffer Abfluf fertig gepackt. Abendessen gibt’s im Hotel, welches zu Fuss nur etwa 5 Minuten vom Flughafen liegt. Unser Flug geht morgen um 07:20, das heisst wir müssen schon um 5 Uhr beim Check In sein – der Wecker ist auf 04:30 programiert, zum Glück ist es dann schon hell.

 

Freitag, 23. Juli

Der Wecker klingelt sehr früh, aber es war schon hell draussen und es regnete in Strömen. Wir packten den kleinen Rest noch zusammen und gingen frühstücken. Wir waren nicht die einzigen, denn sehr viele Abflüge nach Europa sind früh am Morgen. Wir haben ausgechecked und im Regen marschierten wir die etwa 300m zum Flughafen – es war etwa 04:40 aber der Flughafen war voller Leute. Da wo wir uns anstellen mussten warteten in etwa 5 riesen Schlangen schon geschätzte 100..120 Leute. Es ging im Schneckentempo vorwärts, denn es war nur 1 Schalter offen!. Aber genau um 5 Uhr, keine Sekunde früher kamen die Damen und Herren und besetzten etwa 15 weitere Schalter und so waren wir etwa 45 Minuten später bereits in der Sicherheitskontrolle und weitere 15 Minuten später haben wir es geschafft- und waren geschafft. Wir kauften noch ein paar kleine Sachen wie Souvenirs und Alkohol und noch etwas zum Essen und Trinken für den Rückflug, da ging es bereits zum Gate und fast pünktlich flogen wir um 07:20 los und erreichten Zürich (mit 2 Stunden Zeitverschiebung) um 13:20. Wie schon der Hinflug mit den fast nie benutzten Boeing 737 MAX war auch der Rückflug kurzweilig und sehr ruhig.

 

Island ist eine unglaublich schöne und vielseitige Insel, uns hat es extrem gut gefallen. Wer im Sommer nicht unbedingt heisse Temperaturen mag, für den ist Island genau das Richtige. Wir hatten für uns ideales Wetter, die erste Woche mit täglichem Regen aber auch ab und an ganz kleine Sonnige Abschnitte. Die zweite Woche war es jeden Tag Sonnig, die Temperaturen schnellten teilweise bis auf fast 25 Grad und das ist dann wirklich sehr warm hier, so hoch oben im Norden. Man konnte problemlos mit Shorts und Shirt umherlaufen – das von morgens bis spät abends.

 

Der einzige, klitzekleine Wehrmutstropfen war das Essen. OK, schlecht gegessen haben wir nie, es war immer gut, einfach und Währschaft. Aber es fehlte sehr oft der Pfiff, das gewisse etwas und Fisch gab es (ausser Fish&Chips) sehr selten auf der Karte, und das in einem Land, einer Insel wo der Fisch einer der grössten Einkommenszweige ist. Auch an den Portionen wurde manchmal gespart, die Chance sich zu überessen bestand fast nie. Das Preisniveau ist relativ hoch, so kosteten zum Beispiel ein kleiner Beilagen Salat, oder eine kleine Vorspeisen Suppe 15..18 Franken. In den einen Ausflugsrestaurants konnte man aber so viel Suppen essen, wie man mochte und das Wasser ist auf der ganzen Insel immer Gratis – so kam man doch ab und an zu einem günstigeren Essen.

 

Es hatte viele Touristen auf der Insel, vor allem Reisegruppen aus Deutschland und Israel und massenhaft Leute, die mit Auto und Zelt oder mit dem Camper die Insel erkundeten. Aber wie immer hat sich das alles gut verteilt. Und wir als Frühaufsteher waren immer einen Schritt voraus.