Mittwoch, 7. November

Um auch im trüben, nebligen November noch ein wenig Sonne und schönes Wetter zu haben, entschlossen wir uns wieder nach Sevilla zu fliegen. Diesmal aber nicht zu zweit, sondern unser Freund Thomas kam mit uns, wir freuten uns auf eine tolle Zeit zusammen. Karin konnte leider nicht die ganzen fünf Tage dabei sein, aber sie flog uns zwei Tage später hinterher.

Im März waren wir schon ein paar Tage in Sevilla und haben uns in diese Stadt verliebt. Das Zentrum mit den vielen Gassen, Restaurant und dem Mediteranen Flair machte und die Wahl leicht.

Wir flogen nach dem Mittag mit der Edelweis bequem in etwas über 2 Stunden direkt nach Sevilla. Zur unsere Überraschung wurden wir von einem Geschäftkollegen abgeholt und er brachte uns zu unserer Unterkunft. Wir buchten einen Wohnung via Airbnb – was wiederum sehr gut klappte. Für fünf Nächte zahlten wir für einen super schöne, grosse Wohnung an bester Lage inklusive allem etwa 650 Franken. Da wir zu dritt waren, ein Schnäppchen. Für dieses Geld hätten wir keine drei Hotelübernachtungen buchen können.

Da es schon später Nachmittag war haben wir noch das nötigste Eingekauft und begaben uns anschliessend in eine Bar wo wir es uns gut gehen liessen. Später kam auch noch unser Freund vorbei und wir gingen in ein Restaurant essen, welches nur von Einheimischen besucht wird, und so waren wir sicher das Essen wird fabelhaft sein. Wir trauten unseren Augen nicht was da alles aufgetischt wurde. Fleisch, Fisch, Gemüse und Huhn, alles in lokale Retepturen verpackt – es war unglaublich lecker und vorallem sehr authentisch. Einziger Wehmutstropfen: Wir sassen direkt bei der Küche und unsere Kleider stanken dermassen nach Essen das wir diese nicht mehr anziehen konnte…da half auch draussen aufhängen oder Deo Spray nichts mehr….

Donnerstag, 8. November

Wir liessen es heute sehr ruhig angehen, denn es regnete die ganze Nacht und auch heute soll es den ganzen Tag regnen. Sehr ungewohnt erst um 9 Uhr aufzustehen aber man hielt es sehr gut im Bett aus, hörte dem Regen zu und liess seinen Gedanken freien lauf.

Da wir am Vortag Eingekauft hatten genossen wir unser Frühstück zu Hause, wir hatten frisches Brot, eine Nespresso Maschine, Orangensaft – was braucht es mehr?. Der Regen hörte und hörte nicht auf, aber wir gingen trotzdem am Mittag raus, kauften im erst besten Geschäft einen Regenschirm und liefen durch die Stadt. Das es zu immer stärker werdenden Regen auch noch frisch wurde sassen wir alle Stunde in einem der zahlreichen Restaurants, wärmten uns auf, beobachteten die Leute und genossen einfach das nichtstun. Am Nachmittag entschlossen wir uns eine Landesübliche Siesta zu machen, bei dem Wetter nicht die dümmste Idee.

Gut ausgeruht gingen wir auf ein Bier oder zwei raus und gingen später in einem sehr modernen (für Spanische Verhältnisse) nicht preiswerten Restaurant Essen. Auch das gab es Tapas aber auf eine moderne Art inerpretiert, mit besten Zutaten und Gewürzen abgeschmeckt. Es war sehr lecker, und das Sahnehäuptchen war unser Tisch, denn es war eine offene Küche wo man direkt sehen konnten wie die Küchen Brigade das Essen vorbereitete. Ein Absacker in der Umgebung rundete den Tag ab.

Freitag, 9. Noveember

Heute kam Besuch, Karin wurde eingeflogen, welch eine Freude !. Mit ihrer Ankunft änderte auch das Wetter, es war wolkenlos und man konnte im T-Shirt umherlaufen. Aber der Reihe nach:

Zum Frühstück gingen wir in eine Bäckerei bei welcher man auch Frühstücken konnte. Auf den ersten Augenblick war es schwierig sich zurechtzufinden, denn das Angebot war wirklich sehr gross und die Preise klein. Sehr gut und viel gefrühstückt, zwei mal Café, Orangensaft, diverse Brötchen, Ei, selbstgemachte Marmelade etc. und das alles für weniger als 15€ - für beide wohlbemerkt. Gestärkt für den ganzen Tag ging es bei Kaiserwetter in die Stadt, liefen ziellos umher, tranken da und dort an der Sonne Café, später ein paar Biere und schon war es Mittag. Wir haben mit Karin ganz in der Nähe unseres Apartementes abgemacht, genauer gesagt bei Placa Alfalfa. Kurz ihr Gepäck in die Wohnung gebracht und los ging es zum Mittagessen. Wir fühlten uns als Spanier, denn es war schon nach 14 Uhr .

Wir entschlossen uns wieder bei unserem Lieblingsrestaurant Los Coloniales vorbeizugehen. Der Kellner begrüsste uns wie Einheimische Stammgäste und freute sich uns wiederzusehen. Da draussen alle Tische besetzt waren tranken wir an der Bar ein paar Bierchen aber keine halbe Stunde später ging es los und wir assen uns durch die Speisekarte. 

Mit vollem Bauch ging es immer der Sonne entlang zur Metropol Parasol, eine zusammengeklepte Holzplastik, die wie ein Riesen Schwamm aussieht. Es gilt inzwischen als neues Wahrzeichen der Stadt, eher mehr bei den Touristen denn bei den Einheimischen. Auf dem 26m hohen Dach gibt es eine Aussichtsplatform und eine Art Rundweg wo man über die Dächer von Sevilla sieht.

Abendessen gab es Spanish like erst nach 21 Uhr – unser Freund lud uns zu sich und seiner Familie nach Hause ein und es gab typische lokale Spezialitäten wie Jamon, getrocknetes Rindfleisch, Käse, fritierte Fische und guten Wein.

Nach Mitternacht besprachen wir noch den nachfolgenden Tag, unser Freund wollte uns etwas die Umgebung zeigen und so freuten wir uns auf den folgenden Tag.

Samstag, 10, November

Nach einer wirklich kurzen Nacht ging es um 9 Uhr in der früh auch schon wieder los. Wir wurden abgeholt und verliessen Sevilla westwärts Richtung Portugiesischer Grenze. Das Wetter hatte wieder ein wenig gekehrt, das heisst es regnete noch nicht aber die Aussichten waren nicht gerade verheissungsvoll. Wir fuhren auf der Landstrasse und sahen ganz andere Landschaften, sehr karg, fast kein grün und rauh. Hier leben auch die bekannten Patra Negra Schweine, die sich ausschliesslich durch Eicheln ernähren. Die Schweine  leben hier in der freien Natur, sie können umherrennen und fressen wo sie wollen. Gegen 10 Uhr machten wir halt bei einem Retauarant wo wir Frühstückten. Da wurde das Brot selber gebacken, dazu Jamon und Käse, Café und schon ging es wieder los. Unser Ziel war Almonaster La Real, eine 1900 Einwohner zählende Gemeinde.

Wir haben den gut erhaltenen Ortskern und anschliessend die Mezquita de Almonastar La Real, ein Moschee aus der früheren Zeit besucht. Leider fing es an zu Regnen aber wir machten das beste daraus und schauten uns die Mezquite von ihnen an. So langsam bekamen wir Hunger aber wir hatten einen Spanischen Freund dabei und er dachte um diese Zeit nicht im Traum ans Mittagessen. 

Die Zeit verging wie im flug und Mittagessen war angesagt. Wir fuhren zu einem kleinen Ort welcher bekannt für den besten Jamon ist und da hat es auch ein schönes Restaurant. Es war 14 Uhr aber wir waren fast die einzigen Gäste in diesem riesigen Raum, aber eine Stunde später war der Raum mit etwa 80 Personen gefüllt. Spezialität des Hauses waren Grilladen und die alte Dame des Hauses persönlich stand am riesen Grill und grillte was das Zeug hielt.

Eigentlich waren wir alle Müde und waren sicher es ging wieder zurück nach Sevilla aber Pustekuchen – eine weitere kleinst Gemeinde wurde besucht und da war auch das eigentlich Highlight des Tages, eine riesen Grotte wo man mit Ruderbooten umherfahren konnte. Es war relativ frisch und es regnete leicht und zu allem Übel war der nächste Slot mit dem Ruderboot erst nach 18 Uhr ! Wir haben entschieden, dass wir nicht warten sondern zurückfahren wollten…sehr zur Enttäuschung unseres Freundes….

Um 18 Uhr wieder in Sevilla angekommen, wo es anscheinend den ganzen Tag Sonnig war, machten wir uns ein wenig frisch und gingen in die Altstadt. Abendessen wollten wir bei einer Tapas Bar welche wir schon von unserem März Augenthalt kannten.

Die Freude war gross als wir den letzten Tisch draussen ergatterten. Die Freude hielt allerdings nicht lange, erstens war das Essen wirklich mittelmässig und sehr touristisch und zweitens wurde Karin die Handtasche mit der Geldbörse und mit allen Ausweisen, Iphone und so alles was Frau in der Tasche mitführt geklaut. Die Aufregung war gross aber zum Glück konnten wir sofort alle Kredit und Bankkarten sperren, die SIM Karte des Mobile Providers wurde gesperrt und das iPhone via remote zum löschen aktiviert, das heisst schaltet der Dieb das iPhone ein und es hat Mobile oder Intenet wird es sofort gelöscht und wird für den Dieb wertlos.

Wir gingen zur Polizei aber das es schon fast 22:30 war konnte kein Dolmetscher aufgetrieben werden und so machten wir die Anzeige am anderen Tag mit unserem Freund, weil er als Spanier direkt übersetzen konnte.

Zurück zur Wohnung und noch ein Bierchen auf den Schrecken und ab ins Bett, es war doch schon gegen 2 Uhr.

Sonntag, 11. November

Der letzte ganze Tag in Sevilla war wieder sehr sonnig. Wir wollten nach dem Schrecken von gestern die Zeit nutzen den Placa de Espagna bei Sonnenschein zu besuchen. Es hat sich wirklich gelohnt, wir konnten den unglaublich schönen Platz in allen Details anschauen, machten Fotos, hörten den diversen Sängern zu und es hatte noch eine Gruppe welche Flamenco tanzte – das war unglaublich schön, welchen Rythmus und Geschwindigkeit. Weiter ging es zum Parcque Maria Luisa wo wir lange draussen an der Sonne sassen.

Das letzte Mittagessen, wo? Natürlich in unserem Stammlockal in der Nähe des Alfalfa Plazes. Der Kellner begrüsste uns euphorisch und ein Tisch wurde sofort für die Köstlichkeiten bereitgemacht. Das Restaurant läuft so gut, dass nach einer Stunde die grosse Kreidetafel mit den Reservationen keinen Platz mehr hatte, das heisst über 3 Stunden wartezeit. Leider hat alles mal ein Ende, traurig dieses überragend gute Essen lange nicht mehr geniessen zu können machten wir uns auf den Weg ins Apartement.

Highlight des Tages – ein Spiel der Primera Division zwischen Sevilla und Espanyol Barcelona. Wir konnten über unseren Spanischen Freund super Ticktes ergattern. Super Stimmumg, interssantes Spiel, fanatische Fans und den Siegestreffer für den FC Sevilla in der Nachspielzeit – was will man mehr!. Als sich das Stadion mit den über 40‘000 Fans langsam leerte fanden wir ein Taxi welches uns zum Alfalfa Platz brachte und von da aus suchten wir noch ein Restaurant für das Abendessen.

Montag, 12. November

Wie immer wenn man auf Reisen ist oder einen Städtetrip macht, es kommt der Tag an dem es wieder nach Hause geht.

Nochmals in aller Ruhe beim Bäcker gefrühstückt, alles gepackt, ein wenig Ordnung gemacht und schon stand der Fahrer bereit. Das Wetter war sehr nass und windig aber was solls, es geht nach Hause.

Am Flughafen eingechecked und etwas zu Mittag gegessen und schon waren wir über den Wolken und der Jetstream brachte uns in unter zwei Stunden wieder nach Hause.

Sevilla ist wirklich eine super tolle Stadt, die sehr viel bietet, nicht nur in Kulinarischer Hinsicht. Die beste Reisezeit ist Februar bis März und spät Oktober bis Dezember, denn auch dann kann es wohlig warm sein. Im Sommer ist es sehr sehr heiss, Tagestemperaturen über 40 Grad sind an der Tagesordnung. Wenn ich nach draussen schaue, respektive die Temperaturen anschaue (12. Dezember) dann möchte ich doch sehr gerne wieder in Sevilla sein, die Wettervoraussichten bis am 24. Dezember sind immer schön, 7…9 Stunden Sonne am Tag und Temperaturen von 16…18 Grad.