Freitag, 15. Juli

Heute stand unser 2 Tages Wochenende im Berner Oberland, genauer gesagt in Frutigen auf dem Programm.

 

Es ging zeitig los, das altbekannte Zug, Luzern und Brünigpass ging fix und ohne Sonntagsfahrer von statten. Bevor wir aber nach Frutigen fuhren ging es zuerst nach Grindelwald. Im grossen Parkaus fanden wir zu unserem erstaunen noch viele freie Parkplätze vor. Wanderschuhe anziehen, Rucksack packen und los ging es ins Terminal (man hat wirklich das Gefühl man befindet sich im Flughafen) wo wir zuerst die Tickets für die Bahn zum Eigergletscher kauften und anschliessend deckten wir uns noch mit Getränken und Snacks ein. 

 

In 15 Minuten brachte uns die V Gondel von Grindelwald zum Eigergletscher. Wir hatten die riesige Gondel ganz für uns alleine. Oben angekommen ein Café, Bio Pause und los ging es. Wir machten das erste mal den Eiger Trail – vom Eigergletscher nach Alpiglen hinunter.

 

Vom Eiger Trail aus ist die Eigernordwand zum Anfassen nahe und die verschiedenen weltberühmten Kletterrouten auf den legendären Gipfel des Eigers sind anhand einer Info Tafel gut auszumachen.

 

Die Eigernordwand gilt nach wie vor als Gradmesser für die besten Kletterer und zieht Könner aus allen Kontinenten an. Endlich kann sich jeder, der einigermassen bergtüchtig ist bis an den Fuss der berühmten Wand wagen.

 

Der Weg führt über steile Alpweiden und Geröllhalden am Fuss der Imposanten Eigernordwand entlang, vorbei an einem herrlichen Wasserfall, hin bis zum Restaurant und Bahnstation Alpiglen. Bei herrlichen Temperaturen machten wir Mittagsrast. Der Blick hinauf entlang der Eindrucksvollen Eigerwand, dann weiter zur kleinen Scheidegg und zum Lauberhorn sowie in das grüne Grindelwaldtal ist einmalig.

 

Wir nahmen anschliessend die Bahn bis nach Grindelwald wo wir durch das wunderschöne Dorf spazierten.

 

Für Grindelwald ist es ein besonderes, langes Wochenende, da vom 13. bis 17. Juli die Eiger Ultra Trails in stattfinden z.B. der Eiger Ultra Trail E101. Morgen, Samstag um 4 Uhr morgens wir gestartet und ab 14:30 wird der erste im Ziel erwartet. Mit den Etappenorten Grosse Scheidegg, First, Bachalpsee, Berghotel Faulhorn, Schynige Platte, Wengen, Männlichen und der Traverse unter der Eiger Nordwand werden total 101 km UND 6700 Höhenmeter! Zurückgelegt. Und wir jammern wenn wir eine gemütliche 10km Wanderung in den Beinen haben.

 

Mitte Nachmittag wurde es langsam Zeit und wir fuhren zum Campingplatz in Frutigen. Feldmann wurde klar Schiff gemacht, Strom anschliessen, Tisch und Stühle raus etc. und wir wollten die neue Markise testen – aber aus unerfindlichen Gründen windete es relativ stark und so verschoben wir das auf morgen.

 

Nach dem Abendessen war auch die Sonne verschwunden und wir genossen das draussen sitzen bei sehr angenehmen Temperaturen. Auf den Campingplätzen ist meistens um 22 Uhr Nachtruhe und so freuten auch wir uns aufs Bett.

Samstag, 16. Juli

Wir haben einigermassen gut geschlafen und genossen das Frühstück bei 16 Grad und Sonne. Als wir den Campingplatz gebucht haben war es nicht mehr möglich 2 Nächte auf dem selben Platz zu bleiben, so mussten wir den Platz räumen und alles wieder einpacken und am Abend den anderen Platz wieder einrichten.

 

Nach dem Frühstück fuhren wir ins 16km entfernte Adelboden und kauften 2 Tagestickets für nur 28 Franken pro Person welche für allen Bahnen gültig waren. Wir fuhren mit der Gondel bis zur Station Sillerenbühl wo wir unser kleines, 2. Frühstück zu und nahmen. 

 

Unsere Wanderung führte uns von Sillerenbühl zum Hahnenmoos wo zu unserer Überraschung das Klublokal der Model Segelflieger steht. Seit 1970 ist das Hahnenmoos das Mekka für Modell Segelflieger. Aus ganz Europa, sogar aus den USA hat es immer mehr begeisterte die denn Weg aufs Hahnenmoos finden.

 

Wir schauten dem treiben ein wenig zu und liefen weiter – diesmal hinunter zur Station Geils. Es war zeit fürs Mittagessen aber irgendwie passte uns das Restaurant nicht und so fuhren wir mit der Gondel wieder aufs Hahnenmoos und da konnten wir uns herrlich verköstigen.

 

Und nun standen wir vor der Aufgabe wie wollen wir wieder nach Adelboden hinunter? Es gab drei Möglichkeiten: Laufen, mit der Gondel oder mit dem Trottinett! Wir sind ja nicht mehr die jüngsten aber wenn sogar Pensionäre es mit dem Trottinett aufnehmen, dann können wir das auch. Gesagt, Getan: Die Miete war 18 Franken für den ganzen Tag, was relativ günstig war, denn insgesamt standen 45km! Trottinett Wege zur verfügung und zusammen mit der Bahntageskarte konnte man sich den ganzen Tag beschäftigen .

 

Eine kurze Einweisung, Helm auf und schon ging es los wie die Feuerwehr. Zugegeben, am Anfang hatten wir grossen Respekt, denn wir erreichten schnell ein Tempo von 40km/h und mehr. Aber man gewöhnte sich schnell daran und unterwegs hatte es immer wieder Schilder die einen Aufmerksam machten das  man Frühzeitig Bremsen soll etc. Insgesamt fuhren wir über 10km bis nach Adelboden hinunter. Es war auch für uns ein tolles Erlebnis, gutes Equipment welches gut gewartet wurde (Bremsen).

 

In Adelboden gefiel es uns recht, gut. Ein schmuckes Dorf welches seinen Charakter gewahrt hat obwohl es auch neuere Gebäude hat. Auf den Dorfplatz liessen wir uns es bei einem Gelati gut gehen.

 

Da uns das Essen gestern Abend auf dem Campingplatz nicht umgehauen hat, kauften wir unterwegs leckere Sachen ein und freuten uns bei angenehmer Abendsonne auf unsere Leckereien.

 

Morgen geht es wieder nach Hause, aber bevor es Richtung Innerschweiz geht haben wir noch das eine oder andere vor.

Sonntag, 17. Juli

Heute letzter Tag unseres verlängerten Wochenendes im Berner Oberland. Die Zeit verging wie im Fluge aber wir unglaublich tolle Sachen erlebt und wieder vieles gesehen. 

 

Nach dem Frühstück fuhren wir ins Kandertal, genauer gesagt nach Kandersteg. Wir wollten endlich zum Öschinensee.

 

Der Oeschinensee gehört zum Unesco-Welterbe und gilt für viele als der schönste Bergsee der Alpen. Er liegt oberhalb von Kandersteg und ist ein intakter Bergsee, der von den Gletscherbächen der Dreitausender Blüemlisalp, Oeschinenhorn, Fründenhorn und Doldenhorn gespeist wird. 

 

Da wir wie immer früh unterwegs waren, fanden wir beim Parkplatz bei der Gondelbahn einen Parkplatz. Um 9 Uhr waren wir bei der Bergstation Öschinen und liefen los Richtung See. Aber nur eine halbe Stunde zum See laufen war ein wenig langweilig, wir wollten zum Aussichtspunkt laufen wo alle Fotos vom Öschinensee gemacht werden. Es war ein hartes Stück Arbeit, etwa 50 Minuten meistens steil Bergauf bis wir endlich den Spot erreicht haben. Es hat sich gelohnt – wir hatten eine unglaubliche Sicht auf den Öschinensee.

 

Wir machten etwa 15 Minuten Pause und entschieden uns weiter zu laufen Richtung Heuberg und machten bei der Oberberglihütte eine kleine Trinkpause, liefen zur Unterberglihütte und weiter Richtung Öschinensee hinunter. So steil wie der Aufstieg zum Aussichtspunkt war, so steil ging es Richtung See hinunter. Beim Berghaus am Öschinensee machten wir die verdiente Mittagspuse mit Suppe und einem Kalten Teller mit Käse und Wurst.

 

Zurück dauerte es doch auch wieder eine halbe Stunde bis wir wieder an der Gondelstation ankamen. Bei der grossen Hitze gönnten wir uns noch ein Gelati bevor wir die Gondelbahn bestiegen welche uns in ein paar Minuten zum Parkplatz brachte.

 

Es war ein sehr sonniges, heisses Wochenende im Berner Oberland. Genau so haben wir uns das vorgestellt.