Sonntag, 21. Februar

Wir mussten unser verlängertes Wochenende verschieben, aber dieses mal klappte es, denn wir wollten noch ein paar Tage im Sonnen und Schnee überfluteten Engadin verbringen. Für die ganze nächste Woche erwartet die ganze Schweiz frühlingshafte Temperaturen bis 20 Grad und so war unsere Wahl mit dem Engadin nahezu perfekt. 

 

Um 08:15 gings es los, wie gewohnt über den Hirzel und dann auf die Autobahn Richtung Graubünden. Es war sehr reger Verkehr für einen Sonntag, denn die allermeisten wollten nochmals Ski fahren und so nahmen viele Autofahrer die Ausfahrt zu den Flumser Bergen. Wir fuhren weiter Richtung Chur und dann via Julierpass kamen wir nach nur 2:45 in St. Moritz an. Im grossen Parkhaus fanden wir noch Platz, zogen die Winterschuhe an und los gings es quer durch den St.Moritzer See Richtung Stazersee. Es war traumhaft, keine Wolke am Himmel, mildes Winterwetter und wunderschöne Winterwanderwege. Es dauerte nicht lange und wir überquerten auch den Stazersee und kamen direkt am Hotel Lej da Staz an.

 

Das Hotel Restaurant war natürlich zu, aber mitten im Stazerwald stand ein Foodtruck mit Glühwein, Kuchen und allerlei köstlichen Speisen. Wir bestellten natürlich eine Originale Bündner Gerstensuppe und eine leckere Bratwurst, dazu ein Apfelwein. Wir fanden ein schönes Plätzchen wo wir die leckere Suppe genüsslich schlürften. Wir waren natürlich nicht alleine, aber es verteilte sich sehr gut, so dass jeder sein Plätzchen an der Sonne hatte.

 

Gestärkt ging es wieder retour, diesmal im Wald und um den St. Moritzer See herum bis zum Anfang des Sees, dort wieder quer hindurch bis zum Outdoor Eisfeld wo man Schlittschuh laufen konnte.

 

Kurz vor 2 Uhr ging es weiter Richtung Pontresina wo wir uns im Hotel Schweizerhof bis am Dienstag einquartierten. Wir buchten einen Garagenplatz und die Dame sagte für grosse Autos ist die Nummer 24. Perfekt! Gebucht!. Die Einfahrt in die Garage war so eng, dass ich die Aussenspiegel einklappen musste und der „grosse“ Parkplatz Nummer 24 war besetzt. Apropos grosser Parkplatz: Auf Nummer 24 stand ein Mini und unser Auto hätte gar kein Platz gehabt. Welch ein Ärger…also wieder irgendwie raus aus der Garage und in einem Öffentlichen Parkhaus fanden wir noch Platz, und erst noch 3 mal billiger als im Hotel. Nach dem einchecken ging es noch was kleines Einkaufen, ein wenig die Sonne geniessen und nach der wohlverdienten Dusche relaxten wir noch bis zum Abendessen.

 

Im Hotelrestaurant gibt es nur ein 3 oder 4 Gangmenü – kein a la Card – aber das war ok, Vegi, Fisch oder Fleisch mit Vorspeisen standen zur Auswahl.

 

Müde aber zufrieden freuten wir uns aufs Bett, denn morgen geht es wieder los mit einer schönen Wanderung.

Montag, 22. Februar

Bei strahlendem Sonnenschein und knapp minus 10 Grad machten wir uns auf den Weg ins Val Roseg.

 

Vom Hotel marschierten wir hinunter Richtung Bahnhof und dann ging es links Richtung Val Roseg. Es erwartete uns ein wunderschöner Winter Wanderweg, teilweise durch den Wald, vorbei an Langlauf Loipen und links und rechts schneebedeckten Berge. Wir waren praktisch alleine unterwegs, denn es war doch relativ frisch und die Sonne kam noch nicht überall durch.

 

Mit der Zeit wurde es wärmer und es war sehr schönes Licht, man sah Eichhörnchen und viele einheimische Vogelarten wie Kohlmeisen und Rotschwänzchen. Je mehr wir ins Tal hinein liefen umso mehr verschwand die Sonne hinter einem dichten Wolkenband und als wir nach knapp 8km im Hotel und Ausflugslokal «Roseg Gletscher ankamen war leider keine Sonne mehr sichtbar. Wie schon gestern konnte man aus einer kleinen Menükarte Einheimische Spezialitäten auswählen und auf der Terasse, mit Blick ins Tal geniessen.

 

Das Val Roseg ist weitgehend unberührt, autofrei und wird nur sanft touristisch genutzt für Wanderungen, Langlauf etc. Es besteht auch die Möglichkeit von Pontresina oder vom Hotel Roseg Gletscher mit einer Pferdekutsche den Hin-und oder Rückweg zu bewältigen.

 

Die Coazhütte, eine Berhütte des SAC,  liegt zuhinderst im Tal auf einer Höhe von 2610 Metern über Meer, oberhalb des Lej da Vadret. Im Sommer kann die Hütte von der Mittelstation der Corvatsch Seilbahn auf einem Bergwanderweg in etwa 3 Stunden erreicht werden. 

 

Zurück ging es fast den gleichen Weg, aber diesmal kamen uns sehr viele Wanderer entgegen. Zur Belohnung kaufen wir in Pontresina in einer Bäckerei den besten Apfelstrudel den wir je gegessen hatten.

 

Heute schon der letzte Abend, aber wir hatten bisher zwei tolle Tage und konnten den Schneereichen Winter so richtig geniessen.

 

Morgen geht es wieder zurück nach Hause, aber vorher werden wir nochmals eine kleine Wanderung machen. Entschieden wir wie fast immer kurzfristig nach dem aufstehen.

Dienstag, 23. Februar

Der Sahara Staub machte auch im Engain nicht halt!

 

Bevor unser Kurzurlaub zu Ende war wollten wir zum Abschluss nochmals auf einen Berg. Was liegt da näher als der Muottas Muragl?. Das ganze Gepäck ins Auto und los ging es Richtung St. Moritz wo wir nach ein paar Minuten an der Talstation der Muottas Muragl genügend Parkplätze vorfanden.

 

In sehr vielen Privatbahnen in Graubünden gilt das Halbtax Abonnement leider nicht und so zahlten wir stolze 70 Franken für zwei Personen. Aber was solls, wir wussten das und wem es zu teuer ist, der muss ja nicht rauf.

 

Der Muottas Muragl ist ein Ausflugsberg mit einer Höhe von 2453 Metern über Meer. Er liegt auf dem Gemeindegebiet von Samedan und bietet einen weiten Ausblick über das Oberengadin mit der Engadiner Seenplatte (Silsersee, Silvaplanersee und St. Moritzersee). 

Der Muottas Muragl ist zu Fuss oder mit einer Standseilbahn von Punt Muragl aus erreichbar. Die Standseilbahn hat eine Streckenlänge von 2199 m und überwindet 709 m Höhendistanz. Sie ist die älteste Bergbahn im Engadin und feierte 2007 ihr 100-jähriges Bestehen.

 

Die Bergfahrt dauerte nur ein paar Minuten und schon waren wir oben und bestaunten ein Atemberaubendes Panorama – wenn der Sahara Staub nicht gewesen wäre. Über dem Val Roseg, Pontresina, St. Moritz und dem tollen Bergpanorama war es dunstig und es lag ein leichter gelb Stich in der Luft. Sogar auf dem Schnee konnten teils Verfärbungen gesehen werden. Schade, aber nichts zu machen, dafür war es sehr mild, Daunenjacke ausgezogen und die leichte Faserpelzjacke reichte.

 

Nebst Schneeschuhlaufen, ins Tal hinunter Schlitteln gibt es auch drei unterschiedlich grossen Rundwege auf Muottas Muragl die dazu anregen, die Gedanken schweifen zu lassen. Auf dem Philosophenweg inspirieren zehn Wegmarkierungen mit Weisheiten bedeutender Philosophen und Dichter dazu an, über die wirklich wichtigen Dinge nachzudenken.

 

Die Länge des Weges beträgt je nach Variante 2,8 bis 5 Kilometer und dauert zwischen 45 Minuten bis 3 Stunden. Wir entschieden uns für einmal für den kürzesten Rundweg, denn wir spürten die fast 20km vom Vortag.

 

Zum dritten und letzten mal gab es eine feine Suppe zum Mittag bevor wir uns vom Engadin verabschiedeten und via Julierpass, Chur und Toggenburg gegen 1515 Uhr zu Hause ankamen.

 

Es waren 3 unglaublich schöne Tage, super sonniges Wetter, sehr viel Schnee und wir haben auch dieses Mal tolle Wanderungen gemacht.