Samstag, 4. September

Es geht endlich wieder nach Holland zum Fahrradfahren !

 

Wir trafen Thomas am frühen morgen am Bahnhof und schon ging es los Richtung Holland. Wir haben ein tolles Haus ganz in der Nähe des Meers erst ab Montag, aber wir wollten trotzdem schon in die Richtung losfahren. Via Luzern und Basel waren wir schon eine Stunde später auf der Deutschen Autobahn wo wir das Schweizer Schneckentempo hinter uns lassen und in die Reisegeschwindigkeit schalten konnten. Bei einer schönen Autobahnraststätte machten wir die erste Kaffeepause und assen eine Kleinigkeit. Weiter ging es via Freiburg und Karlsruhe und kurz vor Mittag kamen wir in Heidelberg an.

Hier übernachten wir das erste mal und freuten uns auf eine Stadt die wir noch nicht kannten. Heidelberg ist bekannt für ihre malerische Altstadt mit der Schlossruine und natürlich für ihre renommierte Universität, welche die älteste Hochschule in Deutschland ist.

 

Wir konnten das Auto beim Hotel stehenlassen und namen den Bus in die Altstadt und suchten zu allererst ein Restaurant, denn wir hatten Riesenhunger. Das Wetter war zauberhaft, fast schon einen ticken zu warm aber allemal besser als Regen. Wir liessen es  uns gut gehen und erinnerungen an Stuttgart kamen hervor, denn fast auf den Tag genau vor einem Jahr waren wir auch zu dritt Unterwegs und es war genau so schönes Wetter.

 

Nach dem Espresso liefen wir los und ein paar Minuten später waren wir schon in der Altstadt und liessen uns von der Menge treiben. Es war Samstag Mittag und schönes Wetter, dementsprechend waren sehr viele Leute unterwegs. Uns gefiel Heidelberg auf anhieb, es hat sehr viele Restaurants und kleine Geschäfte, man könnte stundenlang verweilen aber es war uns zu heiss, die Sonne drückte und der Schweiss lief. 

 

Wir liefen zur Neckar runter und bestaunten die Karl-Theodor Brücke, besser bekannt als alte Brücke. Die Brücke verbindet die Altstadt mit dem gegenüberliegenden Neckarufer des Stadtteil Neuenheim. Die Alte Brücke wurde 1788 unter Kurfürst Karl Theodor errichtet. Heute gehört sie zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen Heidelbergs. 

 

Wir suchten und fanden ein schattiges Plätzchen in einem Cafe mit schönem Innenhof und genossen Cafe und Kuchen. Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Weg ins Hotel, eigentlich eine Herberge in einer alten Villa wo wir eine Wohnung mit 2 Schlafzimmern für eine Nacht buchten. Ankommen und aufs Bett liegen und endlich ein wenig ausruhen. Frisch geduscht ging es um 18:30 mit der Strassenbahn wieder in die Altstadt zum Abendessen. Auch diesmal war das Essen fantastisch und wie immer grosse Portionen in Deutschland.

 

Ein Absacker an der frischen Luft und wir machten uns müde auf den Rückweg zum Hotel. Ein strenger aber wundervoller Tag ging zu Ende. Zauberhaftes Wetter, gut gegessen und getrunken und eine neue Stadt beschnuppert. 

 

Morgen kommen wir unserem Ziel ein wenig näher, aber wir machen auch einen Zwischenhalt mit Übernachtung in einer Stadt wo wir noch nie waren.

Sonntag, 5. September

Wunderbar geschlafen und gut gefrühstückt machten wir uns auf den Weg zur 2. Etappe. Unser Ziel war die Holländische Stadt Maastricht.

Maastricht ist eine Universitätsstadt im äußersten Süden der Niederlande. Die Stadt zeichnet sich durch ihre mittelalterliche Architektur und lebendige Kulturszene aus. In der kopfsteingepflasterten Altstadt befinden sich die gotische Johanniskirche und die romanische St.-Servatius-Basilika mit ihrer bedeutenden Sakralkunstsammlung. Am Ufer der Maas, die durch die Stadtmitte fließt, steht das futuristische Bonnefantenmuseum für bildende Kunst. 

Die Stadt zählt, nach Amsterdam, die meisten Kulturdenkmäler. Das ganze Zentrum steht als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Die Universitätsstadt weist einen hohen Anteil internationaler Studenten auf.

 

Wir fuhren pünktlich los, es war Sonntag aber trotzdem hatte es viel Verkehr. Dazu kam das die Eine Autobahn wegen der grossen Unwetter vor etwa 6 Wochen immer noch gesperrt war und wir einen Umweg via Köln machen mussten. Kaum war das geschafft, war fast vor uns ein Unfall und wir mussten warten und es dauerte und dauerte. Schlussendlich verloren wir über 2 Stunden auf die Marschtabelle und anstatt um die Mittagszeit trafen wir erst knapp um 15 Uhr im Hotel ein. Wir buchten eine Suite in einem Schlosshotel, inmitten der Natur und direkt an der Maas gelegen. Wir konnten die Wohnung schon beziehen und genossen den Schlossgarten und fanden heraus das am Abend eine Hochzeit stattfindet.

 

Das Hotel liegt etwa 10 Minuten vom Zentrum entfernt und wir namen ein Taxi und waren froh endlich in Maastricht angekommen zu sein. Es war Sonntag aber trotzdem waren alle Geschäfte geöffnet und wir konnen der sehr warmen Sonne das eine und andere mal entfliehen. Wir waren langsam hungrig und suchten uns ein Restaurant wo man draussen sitzen konnte und auch die Speisekarte für jeden etwas hatte. Cafe und ein Dessert gab es wieder an einem anderen Spot und wir liessen den wunderschönen Abend ausklingen.

 

Müde kamen wir wieder im Hotel an wo die Hochzeit in vollem gange war, aber uns wurde schon im Check in versichert, dass um 22 Uhr Schluss sein soll – uns zu unserer Überraschung wurde der Zeitplan genau eingehalten.

 

Wie es sich auf einem Schloss gehört hatten wir eine zauberhafte Nacht und freuten uns das es morgen endlich soweit ist und wir nach Breskens fahren und das Haus übernehmen können.

Montag, 6. September

Nach einem kurzen Morgenspaziergang an der Sonne und leichtem Nebel freuten wir uns auf den Frühstückskorb, welcher aufs Zimmer gebracht wurde. Es wurde an alles gedacht: Käse, Wurst, Sekt, frisches Brot, Orangensaft, Smoothie, Nutella, Marmelade, verschiedene Früchte, Joghurt und natürlich feinen Cafe.

 

Um genau 10 Uhr fuhren wir los und machten Mittagspause in Bergen op Zoom, eine kleine Stadt mit knapp 70000 Einwohner und liegt in Noord Brabant. Wir suchten einen Platz an der Sonne und assen was kleines, denn das opulente Frühstück war noch nicht so lange her.

 

Ich meldete uns bei unserem Host in Breskens auf etwa 15 Uhr an, und so fuhren wir die letzten 100 Kilometer zu unserem gemieteten Haus. Ein kurzer Rundgang, eine kurze Einführung und wir bekamen den Schlüssel in die Hand gedrückt.

 

Als erstes holten wir unsere vorresiervierten Fahrräder ab und kauften im lokalen Supermarkt alles was wir für diese Woche brauchen, vor allem für das Frühstück. Alles im Kühlschrank verstaut und los ging es mit den Fahrrädern für eine erste Runde zum Meer. Wir fuhren zu einem Beachhouse welches wir schon seit Jahren kennen, ergatterten einen Tisch und tranken das erste Bier an der Sonne. Die Zeit verging wie im Fluge und weil es vermutlich nirgends schöner als hier war suchten und fanden wir natürlich etwas feines aus der Speisekarte und genossen einen  wunderschönen Abend am Meer.

 

Die Sonne ging langsam unter und so beeilten wir uns noch ein paar tolle Fotos zu machen. Der Rückweg wieder direkt am den Damm, mit Blick aufs Meer entschädigte uns für die Fahrerei der letzten Tage.

 

Morgen starten wir unser erste Fahrradtour, wohin es gehen soll wissen wir noch nicht genau, das werden wir morgen spontan entscheiden. Das Wetter ist die ganze Woche gut, morgen und Mittwoch sogar fast sommerlich warm.

Dienstag, 7. September

Unsere erste Nacht im Haus in Breskens war etwas sehr durchwachsen, denn wir bemerkten und hörten vor allem Hühnergegacker!. Unser Haus liegt ganz in der Nähe einer Hühnerfarm oder eines riesigen Hühnerstalls, denn kurz nach 4 Uhr morgens war es fertig mit der Ruhe und das Gegacker ging los. Wir standen ein wenig früher auf und genossen das Frühstück. 

 

Um kurz nach 9 Uhr wurde es ernst und unsere erste Radtour ging los. Von Breskens gestartet fuhren wir fast 20 Kilometer direkt am Meer entlang Richtung Belgische Grenze, genauer gesagt nach Bad Cazand, welcher der Südlichste Küstenort der Niederlande ist. Hier machten wir eine Pause und genossen direkt am Meer den Cafe.

 

Wir fuhren weiter bis nach Sluis, wo wir auch Mittagspause machten und die schmucke Kleinstadt erkundeten. Wir haben eine Kleinigkeitkeit gegessen, und freuten uns auf die weiterfahrt. Wir fuhren nun durch unglaublich riesige Zwiebelfelder welche zum Teil geerntet wurden und näherten uns einem Highlight, der Gemeinde Groede mit dem Restaurant/Brauerei „die drei Könige“. Wir waren schon 3 oder 4 mal in diesem Restaurant und Thomas ebenso – aber wir waren noch nie gemeinsam dort und heute war es endlich soweit und wir konnten zusammen ein Bier trinken.

 

Der letzte Rest wartete auf uns und nach fast 46 Kilometer kamen wir Müde aber zufrieden an unseren Haus an.

 

Nach einer wohltuhenden Dusche und ein wenig Beinhoch lagern machten wir einen Spaziergang in Breskens und fanden in einem Steakhouse einen Tisch und liessen uns mit bestem Rindfleisch verköstigen.

 

Morgen wollen wir mit der Fähre von Breskens nach Vlissingen fahren und von dort aus eine weitere Radtour starten.

 

 

 

Mittwoch, 8. September

Kikeriki ! wie schon gestern sind wir mit den Hühnern wachgeworden (nicht aufgestanden) aber zum Glück konnten wir noch 2..3 Stunden schlafen oder dösen. Wie schon gestern hatten wir ein opulentes Frühstück, denn die heute Radtour sollte noch ein paar Kilometer grösser sein als die gestrige.

 

Wir fuhren mit der Fähre von Breskens in 20 Minuten nach Vlissingen und waren überrascht, das nebst uns 3 sehr viele andere Einheimische und Urlauber die selbe Idee hatten. Von Vlissingen aus starteten mit der Radtour und machten 20 Kilometer weiter in Westkapelle eine wohlverdiente Pause und nahmen die Restlichen 8 Kilometer bis nach Domburg auch noch mit Bravour. Wir fuhren fast die ganze Zeit am Meer und am Naturschutzgebiet entlang. Wir waren nicht die einzigen auf dem Weg nach Domburg und waren froh kurz vor Mittag noch einen schönen Tisch in einem Restaurant gefunden zu haben.

 

Nach dem Mittagessen machten wir noch zwei, drei kleine Besorgungen und um 14 Uhr ging es leider schon wieder los, diesmal nicht am Meer entlang sondern durch quasi durch die Mitte unmitten von Gemüsefeldern. Es war sehr sehr warm und natürlich hatten wir die ganze Zeit, teilweise starken Gegenwind. Bei einem Fiets Cafe (Fahrrad Cafe) machten wir nochmal eine Trinkpause aber auch da waren wir nicht alleine und in bester Gesellschaft.

 

Die Stadt Middelburg war in Sichtnähe und da angekommen funren wir dem Walcheren Kanal entlang bis nach Vlissingen und dann mit der Fähre wieder zurück nach Breskens. Wir fuhren vom Fährhafen zum Haus und zur Belohnung für strenge Fahrradtour  tranken wir auf der Terasse ein wohlverdientes Bier.

 

Abendessen gab es wieder an einem Beachhouse, mit obligatem Sonnenuntergang.

 

Morgen müssen wir ein wenig früher aufstehen, denn es geht nach Rotterdam und da müssen wir wieder mit der Fähre nach Vlissingen fahren und von da fährt der Zug in 1:45 nach Rotterdam.

Donnerstag, 9. September

Nach dem kurzen Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Fähre welche um 07:48 fahren sollte aber zu umserem Erstaunen fuhr genau um diese Zeit keine Fähre und so mussten wir die ganze Reise um 1 Stunde verschieben und kamen erst gegen 11 Uhr in Rotterdam an. Wir liefen zur Markthalle und waren erstaunt, dass im Gegensatz zum letzten Besuch viele Geschäfte nicht mehr vorhanden waren. Die Vermutung liegt Nahe das die Corona Pandemie Schuld daran ist. Es hatte auch viel weniger Besucher in und um die Markthalle herum – vorallem sehr wenige Touristen.

 

Wir assen was kleines, genossen die Sonne und schlenderten durch die Geschäfte. Die Zeit lief uns davon und schon sassen wir wieder im Zug Richtung Vlissingen. Anstatt bis zur Endstation zu fahren, stiegen wir in Middelburg aus und liefen ins Zentrum wo wir ein wenig umherschlenderten und uns im Schatten ein kühles Bier gönnten.

 

Wir wussten das ein Gewitter im Anmarsch war uns so suchten wir fürs Abendessen ein Restaurant bevor der Regen einsetzte. Wir hatten eine gute Nase, denn keine 10 Minuten später goss es in Strömen aber wir sassen bequem unter einem riesigen Sonnenschirm und schauten den Markfahrern zu, die daran waren die Stände und Zelt abzubauen und einzuladen.

 

Nach dem Essen liefen wir zum Bahnhof zurück und nahmen den Zug nach Vlissingen und hatten sofort Anschluss an die Fähre welche uns sicher nach Breskens zurückbrachte. Wir genossen das letzte Mal die frische Seeluft auf dem Schiff.

 

Morgen ist leider schon der letzte Tag in Zeeland. Wir werden am morgen noch eine kleine Radtour machen, denn am Nachmittag soll es ein wenig Regnen.

Freitag, 10. September

Der letzte Tag!

 

Die Woche verging wie im Flug. Wir hatten ja auch jeden Tag ein volles Program und fuhren seit Dienstag (mit einem Tag Pause) bis heute immerhin knapp 160km. Wir machten herrliche Touren, hatten immer sehr schönes und sonniges Wetter, teilweise fast zu warm. Natürlich auch jedesmal Gegenwind aber das gehört dazu.

 

Heute machten wir die letzte Tour, natürlich wieder am Meer entlang aber diesmal auf die andere Seite wo es fast keine Touristen hatte und keine Beachhäuser wo man sich verpflegen konnte. Die ganze Strecke am Meer ist Naturschutzgebiet und wir sahen sehr viele Vögel und Enten und sonstige Flug- und Wassertiere. Nach etwa anderthalb Stunden errreichen wir das Dorf Groede wo wir eigentlich Mittagessen wollten aber unser Lieblingsrestaurant machte erst um 12 Uhr auf und so suchten und fanden wir ein Cafe, welches neu eröffnete. Das Essen war vorzüglich und so konnten wir gestärkt den Rückweg in Angriff nehmen. Plötzlich wurde es am Himmel dunkel und so erhöhten wir die Trettkadenz um dem Regen zu entfliehen, was uns natürlich gelang.

 

Wir gaben unsere Mietfahrräder zurück und kaufen im Supermarkt noch lokale Spezialitäten ein, dazu noch ein kleines Fleisch und Käseplättchen, dazu ein Baguette und genossen auf der Terasse den letzten schönen Nachmittag.

 

Abendessen gab es im nahen Beachhouse, draussen an der Sonne und genossen den Sonnenuntergang.

Samstag, 11. September

Nach einer kurzen Nacht fuhren wir pünktlich um 7 Uhr Richtung Antwerpen los und da es Samstag war, war der Verkehr in und um Antwerpen kein Problem. Wir kamen zügig voran, hatten wenige Staus, diesmal keine Unfälle aber teilweise sehr heftiger Regenschauer, so dass wir das Tempo deutlich auf unter 100km/h reduzieren mussten.

 

Mit diversen Pausen kamen wir wohlerhalten um genau 18 Uhr wieder in Zug an. Am morgen konnten wir uns nicht vorstellen auf eine 11 Stündige Reise zu gehen aber die Zeit verging wie im Fluge. 

 

Wir hatten eine tolle Ferienwoche, einfach ein wenig zu kurz. Natürlich werden wir wieder in die Niederlande fahren und die wundervolle Landschaft mit dem Fahrrad entdecken – nur lassen wir Zeeland dann aus und werden eine neue Gegend oder eine neue Provinz entdecken, vermutlich wird es der Norden sein.

 

Morgen werden wir den freien Sonntag geniessen und uns ein wenig erholen wir am Montag wieder in die Arbeitswelt abtauchen.