Freitag, 6. Oktober

Direkt nach Wien wieder wegfahren war eigentlich nicht unser Plan, aber das Wetter ist zu gut um nur von zu Hause aus etwas zu unternehmen. Wir waren unschlüssig ob wir ins Engadin oder in Wallis fahren sollten, schlussendlich entschieden wir uns fürs Wallis. Lang, lang ist es her, seit wir das letzte mal den Aletschgletscher gesehen haben. 2014 machten wir eine tolle Wanderung parallel zum Aletschgletscher, dies wollen wir wiederholen.

 

Wir fuhren um 7 Uhr los, kamen sehr gut durch Luzern und den Brünig Pass, nur die jahrelangen Baustellen am Brienzer/Thunersee waren wieder mal sehr mühsam. Leider verpassten wir den Verladezug von Kandersteg nach Goppenstein um ein paar Minuten, aber um 09:33 fuhr der nächste Zug, und so kamen wir etwa um 10 Uhr bei der Luftseilbahn Laucheralp an. Bereits ein paar Minuten später sassen wir mit kurzen Hosen und T-Shirt auf 2000m Höhe auf der Terasse und genossen bei Cafe und Mandelgipfel die Sonne.

 

Wir machten den Lötschentaler Höhenweg, welcher von der Laucheralp etwa 10km bis zur Fafleralp führt. Beginnend auf der Lauchernalp führt der Weg fast unmerklich stetig abwärts, da die Höhe bereits mit der Seilbahn gewonnen ist. Nach etwa 90 Minuten erreichten wir die Tellialp wo wir Mittagspause machten uns das wunderschöne Bergpanorama genossen. Nun hatten wir noch knapp anderthalb Stunden vor uns bis zur Fafleralp, aber vorher kamen wir noch am malerischen Schwarzsee vorbei, welcher zum Bräteln und Baden lockte. Gemütlich ging es weiter bis zur Fafleralp wo wir das Postauto zurück zur Talstation der Laucheralp nahmen.

 

Zu unserem Hotel in Fiesch mussten wir noch etwa 70 Minuten fahren, aber nach 16 Uhr hatten wir es geschafft und konnten einchecken, Duschen und chillen.

Das Abendessen war ein wenig Käselastig, aber im Wallis darf, oder muss das sein.

 

Morgen geht’s zum Aletschgletscher, darauf freuen wir uns sehr.

Samstag, 7. Oktober

Was war das für ein Tag!. Er fing zwar mit einem einfacheren Frühstück an, aber es wurde ein Tag der Superlative.

 

Nach dem Check out liefen wir zur Talstation wo uns die Gondeln bis zur Fiescheralp brachte, wo wir anschliessend um 09:10 die Seilbahn zur Bergstation Eggishorn nahmen. Wir waren über die Preise sehr positiv überrascht! So kostete ein Tagesticket für alle Bergbahnen, Gondeln und die Eisenbahn mit dem Halbtax Abo nur 27 Franken! Unglaublich günstig, wenn man bedenkt das man insgesamt knapp 20 Bergbahnen und Gondeln benützen kann. Das nenn ich mal Touristen Freundlich.

 

Um diese Zeit war es auf knapp 2900m ein bischen frisch, da die Sonne erst über den Gipfeln aufging. Da standen wir nun vor dem grossen Aletschgletscher. So langsam kam die Sonne hervor und der Ausblick wurde schöner und schöner. Ein unglaublicher Anblick, man konnte sich nicht satt sehen. Ich lief noch zum Gipfel des Eggishorn wo man einen schönen 360° Rundblick hatte.

 

Der Grosse Aletschgletscher ist der flächenmässig grösste und längste Gletscher der Alpen. Er befindet sich auf der Südabdachung der Berner Alpen im Schweizer Kanton Wallis. Die Länge des Gletschers beträgt 22,6 km, die Fläche wird mit 78,49 km² angegeben. Der Aletschgletscher weist beachtliche Eisdicken auf. Am Konkordiaplatz hat der Gletscher eine Eisdicke von mehr als 900 Metern, gegen Süden nimmt die Mächtigkeit des Eises allmählich auf rund 150 m ab.

 

Charakteristisch sind die beiden dunklen, fast in der Mitte des Aletschgletschers gelegenen Moränenspuren, welche sich ab dem Konkordiaplatz auf der gesamten Länge bis in den Zungenbereich hinziehen. Es sind die Mittelmoränen, die das Eis der drei Hauptfirne voneinander trennen. Die westliche Mittelmoräne wird auch Kranzbergmoräne genannt, die östliche trägt den Namen Trugbergmoräne.

 

Von Eggishorn nahmen wir wieder die Gondel und fuhren zurück zur Fiescheralp und liefen den wunderschönen Herrenweg zur Bettmeralp – immer den Blick des Matterhorns vor Augen. Wir machten Mittagspause, die Sonne brannte fast wie im Hochsommer aber wir genossen die Wärme und den Rundblick auf die Bergwelt. 

 

Nach dem Mittagessen nahmen wir die Gondel und fuhren auf die Bergstation Bettmerhorn wo der Ausblick auf den Aletschgletscher nochmal eindrücklicher war, was vielleicht auch daran lag, dass er nun ganz an der Sonne lag. Man könnte sich Stundenlang satt sehen, ein unglaubliches Naturwunder. Wir liessen es uns bei kühlen Getränken und Blick auf den Gletscher gut gehen. Wir merkten so langsam die Strapazen der ganzen Woche, jeden Tag 15..20km in Wien, gestern die Wanderung, aber wir entschieden uns gegen die Gondel nach unten, sondern liefen zur Moosfluh hinunter, wo wir nochmals Blick von einer anderen Seite auf den Gletscher hatten. Genau hier waren wir im September 2014 und es wird spannend die alten Fotos mit den neuen zu vergleichen. 

 

Wir tranken noch etwas Kühles und nahmen die Gondel hinunter zur Riederalp, ein kleiner Fussmarsch zur Bergstation und anschliessend ein letztes mal die Gondel hinunter nach Mörel.

 

Mit der Eisenbahn fuhren wir in 25 Minuten nach Fiesch, wo wir das Auto beim Hotelparkplatz stehen lassen konnten. Schuhe gewechselt, alles eingeladen und um 15:45 fuhren wir via Furka Pass ohne Stau oder desgleichen nach Hause. Da der Seewenmarkt auch am Samstag bis 20 Uhr geöffnet hat konnten wir noch unseren Wocheneinkauf tätigen. Um 19:15 hatten wir es aber auch geschafft – Home, Sweet Home.

 

Es hat sich extrem gelohnt wiede einmal ins Wallis zu fahren, aber mit einer Übernachtung lohnr sich der doch etwas längere Weg. Wir hatten traumhaftes Wetter, von morgens früh bis in den Abend hinein. Wir haben sehr gut gegessen, superschöne Wanderungen gemacht und endlich wieder einmal den Aletschgletscher gesehen.