Freitag, 8. Dezember

Früh klingelte heute der Wecker! Kurz vor 5 Uhr standen wir auf und um 05:25 waren wir schon im Auto Richtung Flughafen. In Zürich war kein Feiertag, aber wir kamen trotzdem ohne Problem durch den Verkehr und schon um kurz nach 6 Uhr konnten wir das Auto im Parkhaus fürmdie nächsten 3 Tage abstellen.

 

Wir hatten nur einen kleinen Koffer dabei und gingen direkt zum Sicherheits Check. Da warteten wir aber etwa 20 Minuten, bis wir an der Reihe waren. Ein paar Minuten später und die Warteschlange war 3-mal länger als bei uns.

 

Wir konnten pünktlich boarden und nach 59 Minuten landeten wir schon wieder. Wir haben schon vor Wochen via Booking.com ein Taxi bestellt, welches mehr oder weniger pünktlich uns abholte und zum Hotel brachte. 

 

Wie schon erwartet war das Hotelzimmer nicht bereit, aber wir konnten das Gepäck deponieren und gingen in die nahe Shopping Mall um etwas zu Frühstücken. Anschliessend kauften wir Tageskarten für den ÖV und fuhren mit der Metro in die Stadtmitte – Ziel war der Wenzelplatz und da liessen wir uns treiben. Irgendwann standen wir vor dem Prager Ratshaus mit dessen berühmten Uhr. Die Prager Rathausuhr, auch Aposteluhr oder Altstädter Astronomische Uhr ist eine weltweit bekannte Uhr aus dem Jahr 1410, die sich in Prag an der Südmauer des Rathauses befindet. Sie ist ein Meisterwerk gotischer Wissenschaft und Texhnik und ein wertvolles Kulturdenkmal und eine der Hauptsehenswürdikeiten der Tschechischen Hauptstadt. Sie wurde nicht in einem Stück gebaut, sondern wuchs im Laufe der Jahrhunderte.

 

Es war Mittag und wir liegen direkt auf ein Teschechisches Restaurant zu und fanden mit ein wenig Glück noch ein Plätzchen. Da wir am Abend mit tschechischen Freunden Essen gehen hielten wir uns zurück, bestellten zwei mal Suppe und teilten uns einen Salat. 

 

Es waren sehr viele Leute unterwegs, natürlich fast alles Touristen aus allen Herren Ländern. Das Schöne an den vielen kleinen Geschäften, da wurde fast nur einmeimisches Handwerk (Holz, Leder, Porzellan etc.) verkauft und kein Asia Schrott. Wir kauften das eine und andere ein und plötzlich standen wir vor der berühmten Karlsbrücke. Die Karlsbrücke ist eine im 14. Jahrhundert errichtete, historisch bedeutsame Brücke über die Moldau, die die Prager Altstadt am rechten Ufer mit der Kleinseite am linken verbindet. Sie ist die älteste erhaltene Brücke über den nordwärts fließenden Fluss Moldau und eine der ältesten Steinbrücken Europas. Über die Brücke führte der Krönungsweg der böhmischen Könige. Wir genossen den über 500m langen Weg und bestaunten von weitem die Prager Burg und die vielen Ausflugsschiffe auf der Moldau.

 

Kurz vor 3 Uhr standen wir wieder vor dem Hotel und konnten endlich einchecken, uns ein wenig frisch machen und für 2 Stunden hinlegen, bevor wir um 17 Uhr fürs Abendessen abgeholt wurden. Wir trafen alte Freunde von der Firma, welche wir schon oft getroffen haben und es ist immer wieder eine freude sie zu treffen. Wir hatten Abendessen in einem neuen Tschechisch/französischen Restaurant wo es für jeden etwas auf der Karte hatte.

 

Es wurde zum Glück nicht so spät, denn wir spürten so langsam, dass wir seit 5 Uhr auf den Beinen sind. Kurze Dusche und ein wenig relaxen und Licht aus. Morgen treffen wir wiedrum 2 Kollegen – der Tag wird ausgefüllt sein.

Samstag, 9. Dezember

Wir haben gut geschlafen, kein Wunder, denn es war ein langer Tag. Zum Frühstück im Hotel traffen wir einen Freund und genossen das tolle und abwechslungsreich Frühstück. Es hatte eine grosse Auswahl an verschiedensten Speisen, gesundes und üppiges.

 

Da wir nun einen privaten Reiseführer hatten konnten gezielt das eine oder andere direkt ansteuern. Mit der Strassenbahn ging es Richtung Karlsbrücke und durch einen kleinen Umweg gelangten wir zur John Lennon Wall. 

 

Die John-Lennon-Mauer ist eine Streetart- und Graffiti-Wand in Prag, die seit den 1960er Jahren mit Liebesgedichten und politischen Botschaften beschrieben und seit den 1980er Jahren mit von John Lennon inspirierter Streetart und Teilen von John-Lennon- und Beatles-Liedtexten, bemalt wird.

Auf einem kleinen und abgelegenen Platz gegenüber der Französischen Botschaft gelegen, wurde die Wand seit den 1960er Jahren mit Liebesgedichten, kurzen Botschaften gegen das kommunistische Regime und die russische Okkupation beschrieben. Ihre erste Ausschmückung erhielt sie in Verbindung mit John Lennon, einem Symbol für Freiheit, westliche Kultur und politischen Kampf, nach der Ermordung von John Lennon, als ein unbekannter Künstler ein einzelnes Bild des Singer-Songwriters und einige Texte malte. Wir hatten Glück, denn es waren wenige Leute da, so konnten wir problemlos Fotos machen.

Anschliessend liefen wir an der Moldau entlang und hatten dieverse tolle Aussichten zur Karlsbrücke. Wir liefen am Franz-Kafka-Museum vorbei und bestaunten die krabbelnden Babys, die sich auf der Insel im Park am Eingang zum Kampa Museum befinden. Dies ist eine schockierende Installation, die kriechende Babys mit länglichen Löchern mit Barcodes auf dem Kopf an den Stellen im Gesicht zeigt. Die umstrittene Installation von David Černý sollte vorübergehend sein. Es weckte jedoch positive Gefühle bei den Einwohnern von Prag, und die drei Meter großen krabbelnden Kinder blieben dauerhaft hier. Ihre Symbolik soll sich auf die kommunistische Ära beziehen, die das Erwachsenenalter nicht erreichen kann. Die Skulpturen zeigen kindliche Figuren ohne Verstand, die gedankenlos kriechen. Sehr imposant und interessant.

 

Das nächste Ziel war die Prager Burg, wir entschieden uns mit dem Tram nach oben zu fahren und runterzulaufen. Die Prager Burg gilt mit einer Grundfläche von rund sieben Hektar als das zweitgrößtegeschlossene Burgarealder Welt. Die Burganlage wurde im 9. Jahrhundert gegründet und hat seither ihr Aussehen stark verändert: Generationen von Baumeistern verschiedener Baustile waren daran beteiligt, die einzelnen Etappen der Geschichte hinterließen ihre Spuren. Sie war Residenz der Könige von Böhmen, zweier Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und der Präsidenten der Tschechoslowakei. Heute ist sie Sitz des Präsidenten von Tschechien. Es waren unglaublich viele Leute da, sehr viele Einheimische und das hatte seinen Grund, denn heute war die Beerdigung des früheren Aussenministers Karel Schwarzenberg und darum war auch die Burg geschlossen.

 

Langsam kam Hunger auf und wir liefen wieder hinunter, nahmen die Metro und fuhren Richtung des Prager Fernsehturm. Baubeginn des Prager Fernsehturms war 1985, seine Eröffnung am 18. Februar 1992. Der für die Öffentlichkeit zugängliche Turm ist 216 Meter hoch und besitzt in 63 Metern Höhe ein Turmrestaurant und in 93 Metern Höhe eine verglaste Aussichtsplattform. Der Turm dient neben der Verbreitung von Fernseh- und Hörfunkprogrammen als Aussichtsturm sowie als meteorologische Station. Wir hatten eine Spezialität Tschechiens, nämlich gebratene Gans. Es schmeckte vorzüglich, nur die Gnocchi als Beilage waren ein wenig speziel. Anschliessend ging es noch zur Aussichtsplattform, wo man trotz des grauen Wetters ein wenig von Prag sah.

 

Noch ein kurzer Rundgang an einem der unzähligen Weihnachtsmärkten in Prag und wir fuhren zum Hotel und ruhten uns ein wenig aus, bis wir uns fürs Abemdessen mit tschechischen Freunden traffen.

 

Es war ein anstrengender Tag, aber wir haben wiederum sehr viel gesehen und erfahren. So macht Sightseeing Spass, wenn man einen local Guide hat.

Sonntag, 10. Dezember

Heute letzter Tag in Prag. Nach dem Frühstück machten wir auf den Weg zur Jerusalem Synagoge, welche mit dem Tram etwa 15 Minuten entfernt liegt. Öffnungszeit war 10 Uhr. Wir waren etwa 20 Minuten zu früh da, aber machten noch einen kleinen Spaziergang in der Prager Neustadt.

 

Die Synagoge wurde 1903 in maurischen und orientalischen Formen entworfen und zwischen 1904–1906 wurde der Plan umgesetz. Im September 1906 wurde die Neue Synagoge eingeweiht.

 

Während der deutschen Besetzung und dem Protektorat Böhmen und Mährenwurde die Jerusalem Strasse unbenannt und trug die Bezeichnung Siebenbürgenstraße. In dieser Zeit war die Jerusalemsynagoge von 1941–45 Sammellager für beschlagnahmten jüdischen Besitz der „Treuhandstelle“ der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Prag.

 

Seit 1945 war die Synagoge durchgehend im gottesdienstlichen Gebrauch der Prager jüdischen Kultusgemeinde. Ab 1993 begannen abschnittsweise durchgeführte Innen- und Außenrenovierungen.

 

In der Synagoge gibt es 2 Dauerausstellungen, eine zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Prag von 1945 bis heute und eine zweite über jüdischen Denkmale in Tschechien und ihre Restaurierung seit 1989.

 

Es war wie immer beeindruckend eine Synagoge zu besuchen und man wird immer wieder an die Geschichte des Jüdischen Volkes erinnert, besonders mit den Aktuellen Ereignissen im Hinterkopf.

 

Der Mittag und Nachmittag liessen wir es gemütlich angehen, wir waren natürlich beim Wenzelplatz wo es eine riesige Einkaufsstrase gibt. Eigentlich ist der Wenzelsplatz kein Platz, sondern ein 60 Meter breiter und 750 Meter langer Boulevard. Seit der Gründung der Neustadt im Jahr 1348 bildet er deren Mittelpunkt. Da hier früher ein Pferdemarkt stattfand, hieß der Platz ursprünglich „Rossmarkt“, seinen jetzigen Namen erhielt er erst 1848. Der Platz dient oft als Kulisse für politische Demonstrationen und Manifestationen.

Wir konnten im Hotel einen late check out buchen und fuhren gegen 17 Uhr zum Flughafen, eingecheckt hatten wir schon und so hatten wir genug Zeit fürs Abendessen. Mehr oder weniger pünktlich flogen wir um 20 Uhr los und landeten 1 Stunde später in Zürich. Ab ins Auto und um 22:15 his es wieder home, sweet home.

 

Es war wiederum ein toller Besuch in Prag. Eine wunderschöne Stadt die unglaublich viel bietet. Das Wetter war ganz ok, kein Regen und zwischendurch sah man vereinzelt blauen Himmel. Wir waren nun schon das 4. und 5. Mal in Prag, aber immer im Winter. Das nächste mal werden wir anfangs Sommer oder im Herbst nach Prag fliegen, da hat man viel mehr Zeit die Stadt zu erkundigen als im Winter, denn um 15:30 wird es dunkel.

 

Als wir im Oktober in Wien waren, hatte es egal um welche Uhrzeit, unglaublich viele Touristen – aber Prag hat das getoppt.