Samstag, 14. September

Man glaubt es kaum, aber wir Weltenbumler haben es noch nie geschafft Kopenhagen zu besuchen. Wo waren wir nicht schon überall…..
Aber es ist nie zu spät irgend etwas neues zu entdecken. Kaum waren wir von den USA retour haben wir diesen Städtetripp gebucht. Unsere Devise ist: sind die alten Ferien zu Ende – sofort wieder etwas neues buchen wo man sich darauf freuen kann.

Da unser Flug schon um 7 Uhr losgeht war es wie fast immer eine kurze Nacht und der Wecker riss uns um 04:30 aus dem Schlaf. Morgentoilette, etwas kleines zwischendurch gegessen und schon waren wir auf der Autobahn Richtung Flughafen. Diesesmal haben wir das Parhausticket im voraus gebucht und bezahlt und etwa 30 Franken gesparrt.Pünktlich hob der Swiss Flieger am und wir konnten noch ein wenig dösen und keine 2 Stunden später landeten wir endlich in Kopenhagen.

So schnell wie uns der Flug vorkam waren wir auch schon im Zug und auf dem Weg ins Zentrum. Vom Hauptbahnhof aus etwa 10 Minuten zu Fuss und schon waren wir im Hotel. Natürlich konnten wir das Zimmer noch nicht beziehen aber wenigsten den Koffer und die beiden Rucksäcke abgeben. 

Das Wetter war ideal, Sonne, hohe Wolken und natürlich Wind. Trotzdem haben wir uns warm angezogen weil im Schatten und dem Wind kann es frisch werden. Uns viel die Orientierung leicht und so machten wir uns auf den Weg zum Nyhaven.
Es war ein schöner Spaziergang und kurz vor 11 Uhr erreichten wir unser Ziel. Wir konnten gerade noch die Tickets für die 60 minütige Bootsfahrt kaufen und los ging es. Es war ein riesiges Boot aber zum Glück nur gut zu einem fünftel voll – so hatten wir freie Bahn und es war kein Problem um Fotos aus allen Lagen zu schiessen. Das Boot fuhr an den der Oper, der kleinen Meerjungfrau, Christianshavn etc vorbei und wir staunten und erinnerten uns sofort an Amsterdam zurückversetzt. Erstaunlich die parallelen der beiden Städte – vorallem was die Wasserwege, die Häuser und den Baustil angeht.

Die Meeresbriese macht hungrig und so suchten wir ein Restaurant in der Nähe wo man draussen an der Sonne sitzen konnte. Wir hatten Glück und fanden noch ein Plätzchen und genossen das Mittagessen bei Sonne und viel Wind.

So langsam merkten wir die Müdigkeit und das frühe Aufstehen aber es war erst 13 Uhr und unser Zimmer war erst um 15 Uhr bereit. Vom Boot aus sahen wir Schloss Amalienborg, einer der Königspaläste der Dänischen Königsfamilie – und genau dahin liefen wir. Ein wunderschöner, riesiger Platz mit dem Königspalast – ein gewaltiger Anblick. Man konnte auch dem Schauspiel der Guards zuschauen, so wie man es von England aus kennt.
Hinter dem Palast liegt die riesige Frederikskirche – auch Marmor Kirche genannt. Mit ihrer   monumentalen Kuppel prägt sie die Silhouette der Stadt. Innendrinn war es nüchtern aber sehr schön und die riesige Kuppel ist fast noch eindrücklicher von innen als von aussen.

Müde aber zufrieden machten wir uns durch die fast 2 Kilometer lange Fussgängerzone wieder auf den Weg ins Hotel. Herrlich nach fast 12 Stunden mal die Schuhe ausziehen, sich aufs Bett legen und die Augen ein wenig zu machen.i

Aber auch die schöne Zeit des relaxen hat mal ein Ende und langsam kam auch der Hunger wieder. Da kein Regen in Sicht war entschieden wir uns das Tivoli zu besuchen. Der Tivoli in der Innenstadt von Kopenhagen ist ein weltbekannter Vergnügungs- und Erholungspark. Die mit Blumenbeeten und Springbrunnen geschmückte Anlage befindet sich zwischen dem Rathausplatz und dem Hauptbahnhof.

König Christian VIII. hatte das frühere Militärgelände entlang der Stadtmauer dem Offizier und Verleger Georg Carstensen (1812–1857) für einen Freizeitpark überlassen. Dieser wurde am 15. August 1843 eröffnet und ist somit einer der ältesten existierenden Vergnügungsparks weltweit.
Der Park bietet zahlreiche Attraktionen. Dazu gehören Achterbahnen, Fahrgeschäfte, Kabaretts und Pantomimentheater sowie das 80 Meter hohe Kettenkarussell Starflyer das bis 2010 als welthöchstes Kettenkarussell galt. Es gibt insgesamt 37 verschiedene Restaurants und 23 Fahrgeschäfte. Am Tivoli-See befindet sich eine chinesische Pagode. Nach Einbruch der Dunkelheit wird der Park farbenfroh illuminiert.

Es war sehr eindrücklich, die Vielfallt, die Farben und die Menschenmassen welche sich da bewegten. Wir hatten die Qual der Wahl was wir Essen und Trinken wollten aber in Anbetracht der vielen vielen Leuten konnten wir uns recht schnell entscheiden und fanden Platz wo wir Essen und das Treiben um uns herum beobachten konnten. Wir machten eine grosse Runde aber noch vor 22 Uhr gingen wir müde ins Hotel und freuten uns auf die Dusche und das bequeme Bett.

Sonntag, 15. September

Wir haben sehr gut geschlafen und sind gegen 7 Uhr aufgewacht und dösten noch ein wenig bis halb acht. Wir haben mit Frühstück gebucht, aber das läuft in diesem Hotel ein wenig anders… Im Kühlschrank gibt es Orangensaft, Butter, Käse, Marmelade und genau um 07:45 hängt am Türgriff eine Tüte mit frischen Brötchen. Im Zimmer hat es eine Nespresso Maschine – was will man mehr.

Das gute und sonnige Wetter machte im Gegensatz zu gestern ein wenig Pause aber um 10 Uhr wurde es besser und wir machten uns auf den Weg und besuchten Schloss Rosenborg, welches sich am Rande des königlichen Gartens befindet.
Schloss Rosenborg wurde bis 1710 als königliche Residenz genutzt. 1833 entschloss sich Friedrich VI., das Schloss und die dort aufbewahrten Sammlungen in ein Museum umzuwandeln das 1838 eröffnet wurde. Hier sind unter anderem die dänischen Kronjuwelen ausgestellt.

Auf dem Weg zum Schloss Rosenburg besuchten wir noch den Runden Turm.
Der Runde Turm ist ein astronomischer Turm im Stadtzentrum Kopenhagens und ist heute eine bekannte Touristenattraktion, Volkssternwarte, Ausstellungsort, und sein Dach ein vielbesuchter Aussichtspunkt.

Der kreisrunde Turm besitzt einen Durchmesser von etwa 15 m und eine Höhe von 34,8 m. Bestiegen wird er, abgesehen von den letzten Metern vom Aussichtsbereich zum Observatorium, nicht über Treppen, sondern über einen 209 m langen, spiralförmigen Gang, der sich in siebeneinhalb vollen Drehungen um die Turmmitte windet. Diese Reittreppe ermöglichte es Bücher, Instrumente und dergleichen per Pferdewagen anzuliefern.

Leider regnete es immer wieder ein wenig und so entschlossen wir uns in eine Shopping Mall zu fahren. Kopenhagen hat ein ausgezeichnetes Bus, Bahn und Metrosystem und so waren wir in 10 Minuten in einer modernen Shopping Mall. Komischerweise war vieles abgesperrt und nur mit Glück konnten wir uns durch diverse Absperrungen den Weg zum Eingang verschaffen. Der Grund der Absperrungen – heute startete, respektive war der 39. City Marathon von Kopenhagen im Gang. Mittagessen war lecker, für gerade mal 8 Franken konnten wir uns am üppigen Thai Buffet so oft bedienen wie man wollte.

Das Wetter wurde plötzlich besser uns so liefen wir zum Bahnhof retour und sassen in einem Strassencafe an der Sonne. Nach dem obligaten Spät Nachmittags Nickerchen ging es am Abend wieder in die Stadt, ein wenig flanieren und etwas leckeres zum Abendessen finden. 

Wie in jeder grösseren Stadt hat man die qual der Wahl. Im Gegensatz zu vielen anderen Grossstädten ist es hier absolut kein Problem einen freien Tisch zu bekommen, da muss man nicht um 17:30 in Restaurant um noch einen Platz zu bekommen. Die Entscheidung viel für eine kleine, alternative Pizzeria gleich um die Ecke. Die Pizzen war nicht mit dem herkömmlichen Teig hergestellt, sondern eine Art Filu Teig – hauchdünn, ohne den mastigen Mozarella aber mit frischen Sachen belegt.

Für einen Absacker waren wir zu müde. Wenn man den ganzen Tag draussen an der frischen Luft ist dann wird man müde, ob man will oder nicht.

Morgen gibt es wieder eine Premiere – wir fahren mit dem Zug nach Schweden, genauer gesagt nach Malmö. Die fahrt dauert nur etwas mehr als eine halbe stunde und führt über die Öresundbrücke. Gestern das erste mal in Dänemark und morgen das erste mal in Schweden – ereignissvolle Tage.



Montag, 16. September

Nach dem gemütlichen Frühstück auf dem Zimmer machten wir uns um halb zehn auf den Weg zum nahe gelegenen Hauptbahnhof. Die Tickets nach Malmö wurden am Automaten gekauft und dann ging es los das richtige Gleis zu suchen. Wie in den Niederlanden fahren zum Teil 3 Züge auf dem gleichen Gleis…das heisst wir liefen zum Gleis 1 und dann zum Sektor C – wir hatten das Gefühl das viele Touristen einfach auf den Zug warteten aber nicht im richtigen Abschnitt.

Mit ein wenig Verspätung fuhren wir los, mit ein paar Zwischenhalten u.a. am Flughafen ging es über die Öresund Brücke Richtung Schweden. Beim ersten halt in Schweden kamen auch zwei Grenzbeamte an Board und kontrollierten die Passagiere. Nach ein paar Minuten ging es wieder los und um 10:45 kamen wir in Malmö an.

Wir waren echt überrascht, Malmö hat uns wirklich gut gefallen. Weniger touristisch als Kopenhagen, sauberer und nicht so überlaufen. Es hatte viele kleine Design Geschäfte und wir kauften das eine oder andere kleine (brauchbare) Souvenir ein. Mittagessen war was besonderes, denn wir besuchten ein Geschäft mit Schwedischem Design, es war zusätzlich eine kleine Gärtnerei und ein Vegetarisches Restaurant. Für weniger als 30 Franken konnten wir uns an einem super frischen, leckeren, biologischen Buffet bedienen – so oft wir wollten, eine leckere Karotten Ingwer Suppe war inklusive.

Die Zeit ging leider viel zu schnell vorbei und schon sassen wir wieder im Zug nach Kopenhagen, denn wir wollten nochmals in die Einkaufsstrase und nach einer Regenjacke schauen – Dänisches Design und Made in Denmark. Es gab etwas versteckt einen kleinen Store mit der ganzen Auswahl. Es war nicht einfach aber schlussendlich konnte ich mich entscheiden und es wurde gekauft.

Der starke Wind vertrieb die dunklen Wolken und die Sonne kam hervor. Wir suchten einen Platz an der Sonne und genossen die kurze Pause. Anhand des Preis Niveaus kam man sich fast vor wie auf dem Markusplatz in Venedig, denn ein Cappuchino kostete über 10 Franken. Wie es manchmal so ist kommt man mit den Nachbarn ins Gespräch…eine Dame fragte uns ob wir aus Deutschland kommen – nein aus der Schweiz und dann ging es los…eine halbe Stunde redete die Dame aus Lausanne uns voll, dass sie nie mehr nach Kopenhagen komme, das die Betten in ihrem Zimmer seit 4 Tagen nicht gemacht wurden, das sie Rom und Costa Rica bevorzuge etc und das alles auf Englisch.

Zurück im Hotel viel das Nickerchen ein wenig kürzer aus, denn wir wollten nicht unbedingt erst um 20 Uhr essen gehen. Es gibt wirklich gute Restaurants, auch in unmittelbarer Umgebung und so viel es uns nicht schwer auch für den letzten Abend was tolles auszusuchen.

Dienstag, 17. September

Der letzte Tag!. Wie immer ist der letzte Tag der dämmlichste von allen. Man kann eigentlich fast nichts mehr machen, man muss spätestens um 12 Uhr das Zimmer verlassen, man muss stunden vorher am Flughafen sein etc.

Unser Plan für heute war einfach, wir hofften auf keinen Regen und das wir noch etwas draussen unternehmen können bis wir dem der Bahn wieder zum Flughafen fahren.

Bevor es aber soweit war besuchten wir noch Christiania. Die Freistadt Christiania, auch Freies Christiania oder kurz Christiania ist eine alternative Wohnsiedlung die seit 1971 besteht. Aus Sicht der dänischen Behörden handelt es sich aber um eine staatlich geduldete autonome Gemeinde.
Das Gebiet von Christiania besteht aus ehemaligen Kasernen und Teilen der Stadtmauer. Die Stadtmauern und die damals eigenständige Stadt Christianshavn wurden 1617 vom König Christian IV. durch die Neulandgewinnung zwischen Kopenhagen und Amager gegründet. Nach der Schlacht von Kopenhagen während des Kriegs mit Schweden wurden die Stadtmauern zu einem vollständigen Verteidigungsring ausgebaut.

Nachdem das Militär das Gebiet verlassen hatte, wurde das Gelände nur von wenigen Wärtern bewacht, und die leeren Häuser wurden sporadisch von Obdachlosen bewohnt. Am 4. September 1971 wurden die Zäune von Einwohnern der umliegenden Stadtteile eingerissen und der Bereich teilweise als Spielplatz für ihre Kinder übernommen. Obwohl die Übernahme anfangs nicht organisiert vor sich ging, wurde sie als Protest gegen die dänische Regierung gesehen, da damals wie heute in Kopenhagen ein Mangel an bezahlbaren Wohnungen bestand.

Kurz gesagt, es gefiel uns überhaupt nicht und nach ein paar Minuten machten wir rechts umkehrt und gingen wieder aus dem riesigen Areal. Das ganze war derart abgefuckt, dreckig, ein Chaos, es stank fürchterlich – und nicht nur nach Marihuana, komische Gestalten beobachteten uns und überhaubt…..
Wir waren ja auch in Hamburg im Schanzenviertel aber wenn man das vergleicht kommt einem das Schanzenviertel vor wie der Züriberg.

Wir hatten noch ein letztes mal Lunch in Kopenhagen, machten noch einen langen Spaziergang und fuhren anschliessend mit der Bahn zum Flughafen.

Der Flughafen ist sehr modern und man kann sich hier sehr gut verweilen und die Zeit bis zum Abflug absitzen, noch letzte Souvenirs oder kaufen oder die letzte Gelegenheit zum Shoppen nutzen. Pünktlich hob die maschine der SAS ab und in weniger als 2 Stunden landeten wir wieder in Zürich. Das Gepäck kam relativ schnell, wir hatten nichts zu verzollen und eine halbe Stunde nach der Landung sassen wir im Auto und waren auf dem Weg nach Hause.


Kopenhagen! Wie war unser erster Trip nach Kopenhagen? Unser Eindruck ist eigentlich positiv aber es ist jetzt nicht so das wir den WOW! Effekt hatten. Am Nyhavn hat es uns ganz gut gefallen, es hat sehr viele Cafes und kleine stylischen Geschäfte. Aber es ist auch relativ dreckig und es hat unmengen an Touristen. London, Paris, New York – auch da hat es sehr viele Touristen aber Kopenhagen ist relativ klein und kompakt. Was uns gestört hat sind die unzähligen riesigen Werbebanner und Werbetafeln an den schönsten alten Gebäuden. Überall wird man damit konfrontiert und es macht das schöne Stadtbild in meinen Augen total kaputt.

Vom Wetter her war es absolut in Ordnung. Sonne, Wind, ganz wenig Regen und Temperaturen von 15…18 Grad. Wenn man den ganzen Tag unterwegs ist wären 25 Grad des guten zuviel. Die Essensauswahl ist wie in jeder grösseren Stadt sehr gut, man kann aus dem vollen schöpfen. Die Dänen sind ein lustiges und freundliches Volk, immer aufgestellt und hilfsbereit.

Ob wir Kopenhagen empfehlen können? Auf jedenfall!. Ob wir wieder nach Kopenhagen fliegen werden? Hmmmm die nächsten Jahre eher nicht aber man soll niemals nie sagen.