Donnerstag, 21. Dezember

Heute ging es in die Weihnachtferien, nicht in die Berge, denn egal ob in der Schweiz oder in Österreich war das Wetter schlecht. Wir entschieden uns für Amsterdam. Wir waren schon öfters da, aber noch nie mehr als 2 Nächte. Anders als vor 2 Wochen nach Prag mussten wir diesmal nicht um 5 Uhr aufstehen, sondern gemütlich um halb acht. Um 9 Uhr gingen wir auf den Zug Richtung Flughafen. Obwohl Weihnachten noch ein paar Tage weg ist, war der Zug voll.

 

In Zürich angekommen haben wir das Gepäck eingecheckt und gingen durch die Sicherheitskontrolle, welche diesmal relativ fix ging. Wir hatten genug Zeit, kauften uns etwas zum Mittagessen und gingen zum Gate. Es sollte um 12:25 losgehen, aber wegen des Unwetters in Nordeuropa wurde der Flug 2-mal verschoben und wir hoben mit fast 3 Stunden verspätung ab. Die ersten 50 Minuten war es ein angenehmer Flug, aber je mehr wir Richtung Amsterdam kamen umso mehr windete es uns es war sehr unangenehm im Flugzeug. Zu allem Unglück mussten wir noch eine halbe Stunde kreisen und so landeten wir erst um 17 uhr. Der Flieger wackelte und beim Landen sprang der Flieger wieder auf – sowas haben wir noch nie erlebt. Die Passagiere klatschten für den Piloten wie es früher gang und gebe war. Das Gepäck liess auch auf sich warten und so dauerte und dauerte alles bis wir erst um 18:30mim Hotel ankamen. Ein Scheiss Tag, aber das kann mal vorkommen.

 

Nach dem wir das Gepäck ins Zimmer brachten gingen wir noch ins nächstbeste Restaurant und hatten ein fantastisches Abendessen. Noch kurz in einem Shop etwas zu trinken gekauft und das wars dann auch schon. 

Das Hotelzimmer welche nicht billig war passt uns gar nicht, da werden wir morgen nochmals insistieren und schauen, ob man was machen kann.

Freitag, 22. Dezember

Wir haben gut geschlafen nach dem stressigigen Reisetag gestern. Das Frühstück war super, es hatte ein grosses Buffet und zusätzlich konnte man von der Karte noch bestellen, was man konnte, von Ham&Eggs bis zu Avocado Toast mit Egg Benedict – superlecker und alles frisch zubereitet.

 

Wir hatten Online für 10 Uhr Tickets fürs Anne Frank Haus gekauft, also ging es um kurz vor halb 10 los, 2 Minuten zu Fuss zur Fähre. Es gibt insgesamt 7 Fährlinien, welche das Süd mit dem Nordufer verbinden. Die Fähren sind 24h in Betrieb, bis kurz nach Mitternacht alle 4 Miuten und nach Mitternacht alle 12 Minuten. Direkt am Nordufer liegt Amsterdam Central – der Hauptbahhof und von da liefen wir in 20 Minuten zum Anne Frank Haus. Es windete sehr stark und zwischendurch regnete es, aber wir kamen trocken an, konnten die Jacken und Rucksäcke abgeben und los ging es.

 

Am 1. Dezember 1940 zogen die Firmen Opekta und Pectacon unter Leitung von Anne Franks Vater Otto Frank in die Prinsengracht 263.

Das Erdgeschoss bestand aus drei Teilen. Vorne befanden sich das Lager und der Lieferanten-Eingang, dahinter die Gewürzmühlen und im hinteren Teil das Lager, in dem die Güter für den Handel verpackt wurden. Auf der ersten Etage befanden sich die Büroräume von Frank und seinen Angestellten. Das Hinterhaus ist auf allen vier Seiten durch andere Häuser vor dem Einblick von der Straße geschützt, wodurch es während der Zeit der deutschen Besetzung und Judenverfolgung zu einem geeigneten Versteck für acht jüdische Personen wurde: neben Otto Frank und seiner Frau Edith Frank-Holländer die beiden Kinder Margot und Anne. Sie lebten über zwei Jahre und einen Monat lang auf rund 50 Quadratmetern in abgedunkelten Räumen. Anne Frank beschrieb dies in ihrem Tagebuch. Nur abends und an Wochenenden, wenn die Angestellten der Firmen das Gebäude verlassen hatten, konnten die versteckten Personen ins Vorderhaus kommen. Schließlich wurden sie verraten, am 4. August 1944 von der deutschen Gestapo verhaftet und deportiert. Anschließend wurde das Versteck verraten, die beschlagnahmte Kleidung, die Möbel sowie persönliche Gegenstände wurden in den Niederlanden verkauft oder an ausgebombte Familien in Deutschland verteilt. Zum Glück konnten jedoch vor der Räumung unter anderem das Tagebuch der Anne Frank gerettet werden.

 

Das Tagebuch der Anne Frank kennt vermutlich jeder, vielleicht hat es der eine oder andere auch schon mal gelesen. Frank führte das Tagebuch vom 12. Juni 1942 bis zum 1. August 1944. Auch wenn man nicht zum ersten mal im Anne Frank Haus war berührt einen jedesmal aus neue. Im Cafe gönnten wir uns eine kleine Pause und konnten das gerade erlebte ein wenig sacken lassen.

 

Es war schon Mittagszeit und wir fanden ein kleines Bistro, eine heisse Suppe und Salat machten uns zufrieden und glücklich.

 

Am Nachmittag liefen wir zum Museumsplatz, da sind nebst dem Van Gogh auf das Rijksmuseum, Diamantenmuseum, Mocomuseum auch das Stedelijkmuseum zu finden – und genau ins Stedelijkmuseum wollten, denn da waren wir noch nie. Alle bedeutenden Strömungen der Modernen Kunst sind exemplarisch im Stedelijk Museum vertreten. Wie es mit der modernen Kust ist – man mag sie oder eben nicht. Es hatte wunderbare Bilder und Skulpturen, aber auch ganz komisches von Videokünstler.

 

Es war schon 16 Uhr, es wurde langsam dunkel, wir waren müde und auch schon 15km gelaufen, also entschieden wir uns zurück ins Hotel zu laufen, eine wenig auszuruhen und später nochmals in die City zu fahren und ein Restaurant zu finden.

Ein anstrengender Tag, aber wie immer sehr schön, informativ und wir haben viel gesehen.

Samstag, 23. Dezember

Es ist immer ein komisches Gefühl, wenn es morgens um 07:45 immer noch stockdunkel ist – wie um 3 Uhr morgens. Aber genug geschlafen, nach dem Frühstück ging mit der Fähre auf die andere Seite des Flusses IJ, zum Bahnhof und da kauften wir Zug Tickets nach Zandvoort. Für die Strecke brauchten wir mit ein paar Zwischen halten knapp eine halbe Stunde.

 

Zandvoort ist für 2 Sachen überall bekannt: Es ist ein sehr bekannter Ferienort mit kilometerlangen Sandstränden. Schon 1828 wurde das erste Badehaus eröffnet und in den Jahren 1848 und 1885 kam sogar Kaiserin Sissy zur Erholung nach Zandvoort. In Zandvoort leben mehr als die Hälte der Einwohner vom Tourismus, der sich von Ostern bis in den Oktober hineinzieht. Im Südlichen Strandbeeeich gibt es eine 3km! Lange FKK Zone.

 Zandvoort kennt aber auch jeder Formel 1 Fan. Das Erste Formel 1 Rennen fand 1948 in Zandvoort statt aber 1985 war schluss – zum Glück findet der Grosse Preis der Niederlande seit 2021 wieder in Zandvoort statt.

 

Obwohl die Touristen Saison seit 2 Monaten zu Ende ist, sind sehr viele Beachhouses am Strand geöffnet und auch diverse Stände preisen frisch gefangenes an. Wir konnten nicht widerstehen und verköstigten uns mit einem leckeren Hering Fischbrötchen. Wir schlenderten durch das Zentrum, besuchten kleinere und grössere Geschäfte und kauften für die Rückfahrt noch etwas Kleines zum Essen. 

 

In Amstedam angekommen liefen wir gemütlich zum ältesten Kaufhause der Niedelande, dem Bijenkorf. 1870 gegründet spielt der Bienenkorb in etwa der gleichen Liga wie das KADEWE oder Harrods. Trotz zum Teil hohen Preisen ist das Kaufhaus immer sehr gut besucht. Im Restaurant konnten wir der Appeltaart, dem Holländischen Apfelkuchen nicht widerstehen. Die Zeit für eine kleine Siesta ist gekommen und so ging es für 2 Stunden ins Hotel zurück, bis wir uns um 17 Uhr wieder auf den Weg machten.

 

Diese Jahr finded das Amsterdam Licht Festival vom 30. November bis zum 21. Januar statt.

Während des Amsterdam Light Festival werden die Grachten von Amsterdam von den besten Lichtkünstlern aus Holland und dem Ausland beleuchtet. Los geht es vom Beginn der Dämmerung um 17:00 Uhr bis in die Dunkelheit der Nacht um 22:00 Uhr. Jedes Jahr wird dann das Amsterdamer Stadtzentrum während des Amsterdam Lichterfests von Dutzenden innovativer und hochwertiger Lichtkunstinstallationen (inter)nationaler Künstler erhellt.

 

Das diesjährige Motto lautet: „LOADING… Technology & AI. Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, Kontakte knüpfen und kreativ sind, wird von Technologie und KI beeinflusst. 

Es war unglaublich schön, spannend und beeindruckend was da geschaffen wurde. Wir liefen praktische alle Lichtkunstwerke ab, es war anstrengend, aber wir wurden belohnt.

 

Der knapp 2-stündige Rundgang entlang der Grachten Die 2 Stunden machten Appetit und so suchten wir ein Restaurant, was nicht einfach war, denn Amsterdam ist voll von Touristen und auch die Einheimischen waren alle Unterwegs, denn viele Geschäfte haben bis 21, vereinzelt bis 22 Uhr geöffnet und man will ja noch alle Geschenke bis morgen gekauft haben. Wir entschieden uns für die Chicken Bar – wie der Name sagt dreht sich alles ums Hühnchen. Excellent, frisch und sehr gschmackhaft.

 

Wie immer das erste und letzte ist die Fähre zu unserem Hotel.

Sonntag, 24. Dezember

Tag 4 in Amsterdam und die einzige Konstante ist das Wetter, das heisst orkanartiger Wind und das dauernd, ohne Pause und zwischendurch mal Regen, von 10 Minuten bis 1h. Daher ist die Regenjacke immer mit dabei. Kalt ist es nicht, zwischen 7 Grad am Morgen und 10…12 Grad am Nachmittag.

 

Heute sind alle Geschäfte geöffnet, sicher bis 17 Uhr und vereinzelt auch bis 19 Uhr. Nach dem Frühstück gingen wir wieder los, unser Ziel war die kilometerlange Shoppingpassagen, wo wir noch das eine oder andere kaufen wollten. Wir hatten noch genügend Zeit und schauten noch beim Blumenmarkt vorbei, den es seit 1862 gibt, am jetztigen Standplatz seit 1883. In den letzten Jahrzehnten wurde der Blumenmarkt hauptsächlich zu einer Attraktion für Touristen. Das Sortiment ist dementsprechend angepasst. Außer Zier- und Schnittblumen sind viele Sorten von Blumenzwiebeln und Souvenirs erhältlich. Es waren nicht so Leute da und so konnte man sich Zeit nehmen. Natürlich haben wir auch das eine und andere gekauft.

 

Um 11 Uhr öffnete der American Bookstore – eine unglaubliche Buchhandlung, wie wir sie nur in Portland (Powell’s Books) schon gesehen haben. Ein Sortiment seinesgleichen und nicht den Einheitsbrei, den wir von der Schweiz oder Deutschland her kennen, wo praktisch jede Buchhandlung einer Kette gehört. Natürlich gehört noch ein Cafe dazu, wo man sich hinsetzen kann und sich in die Bücher vertiefen und sehr guten Cafe oder Tee geniessen kann. Wir konnten das Angenehm mit dem Nützlichen verbinden, denn es regnete gerade stark. 

Wir wollten uns bezüglich Reiseführer USA schlaumachen (obwohl wir sicher 15 davon zu Hause haben) und waren auch erfolgreich. Wir waren wieder einmal Feuer und Flamme und das schönste war, dass wir uns definitiv einigenkonnten das wir nach Los Angeles fliegen und von da aus unser Roadtrip starten wird.

 

Das Wetter war ein wenig schwierig und so änderten wir den Plan und machten eine Stadion Führung von Ajax Amsterdam, einer der berühmtesten Fussball Clubs der Welt. In 25 Min brachte uns die Metro zum Stadion, Wir konnten spontan eine Führung buchen und waren für die nächste Stunde in der Fussballwelt gefangen.

 

Heute ist ja Weihnachten! Wir buchten schon von zu Hause aus ein schönes Restaurant mit einem vorzüglichen Weihnachtsmenü. Wir wurden nicht enttäuscht, es schmeckte vorzüglich. Zurück im Hotel liessen wir den Abend noch in der Hotelbar ausklingeln.

Montag, 25. Dezember

Letzter Tag unseres Weihnachtstags Trips nach Amsterdam. So wie es fast überall am letzten Tag ist, war es auch bei uns. Frühstücken, packen und dann machten wir noch einen schönen Spaziergang entlang des Flusses IJ, der unsere Seite des Hotels mit Amsterdam City trennt. Amsterdamm Noord wird immer populärer, es wurde sehr viel investiert, stillgelegene Schiffswerften wurden umfunktioniert, es gibt unzählige neue Restaurants, Bars, Galerien, Hotels etc. Auch als Wohnort ist es sehr attraktiv. Unzählige neue Wohneinheiten wurden bebaut, sehr schöne Bauformen, keines gleicht dem anderen. Man sieht auch viele Grünanlagen – und das alles und noch viel mehr nur ein paar Minuten von Amsterdam entfernt. Es lohnt sich definitiv sich einen Tag Zeit zu nehmen und Amsterdam Noord zu entdecken.

 

Das Wetter: Es regnet nicht und auch der Wind ist fast weg. Das heisst die Chancen das wir pünktlich losfliegen stehen gross. Zurück mit der Fähre, ab in den Zug und in 20 Minuten waren wir auch schon am Flughafen. Da es der 1. Weihnachtstag ist, hat es nicht soooo viele Leute am Flughafen. Da Amsterdam Schipool immer sehr inovativ ist, konnten wir die Gepäcketikette selber ausdrucken (kann man in Zürich auch) und das Gepäck selber an den unzähligen unbenannten Gepäckankagen aufgeben. Das Ganzendauerte keine 3 Minuten. In Zürich muss man (nach dem Ausdrucken der Gepäcketikette) noch 20…30 Minuten anstehen, um das Gepäck aufzugeben.

 

Das Gleiche beim Security Check: In Zürich muss man alles sepparat in die Kiste legen, Ipad, Iphone, E-Book reader, die Uhr, die Flüssigkeiten etc. in Amsterdam muss man NICHTS sepparat auspacken, einfach alles in eine Kiste legen, die Uhren konnte man anbehalten und man steht lediglich 3 Sekunden beim Body Scanner und das war es auch schon. Alles superschnell und sicher – verglichen mit Zürich sind das Welten an effizient.

 

Der Flieger kam pünktlich von Zürich an, und wir konnten pünktlich losfliegen, der Captain meldete super starken Rückenwind und so landeten wir 15 Minuten früher als erwartet. Wir flogen das erste mal mit einem Airbus A220, da gibt es eine 2er und eine 3er Reihe, sehr speziell. Das Gepäck kam auch irgendwann an und um 17 Uhr waren wir im Zug, umsteigen in Thalwil (Seit dem Fahrplanwechsel gibt es nun 1 Jahr lang keine Direktverbindung Luzern bis zum Flughafen, es wird am Zürich HB gebaut) aber um 18 Uhr hiess es Home, Sweet Home.

 

Es waren sehr schöne 5 Tage in Amsterdam. Eine tolle Stadt, man kann sehr viel machen, wenn man gut zu Fuss ist, braucht man keinen ÖV. Das Wetter hötte besser sein können, bis auf den letzten Tag sehr starker Wind und ab und an Regen, aber Nass wurden wir nie, es regnete auch nie länger als 20..30 Minuten. Die Regenjacke war im Rucksack, wenn man sie brauchte. Gegessen haben wir immer sehr gut, es hat eine sehr grosse Auswahl.