Freitag, 17. Juni

Wie schon beim letzten Beitrag geschrieben ging es heute wieder Richtung Luzern, Brünig ins Berner Oberland. Verkehr hatten wir gar keinen, über den Brünig ging es diesmal so schnell, man konnte es gar nicht glauben. Wir fuhren anschliessend auf der Autobahn Richtung Spiez und dann ins Saaneland. Bis wir in Gstaad ankamen dauerte es etwa 2:45h, vor allem die letzte Stunde durch unzählige Dörfer und hunderte von Kurven hatte es in sich.

Am Dorfeingang hat es eine grosse Garage wo wir Feldmann bequem parkieren konnten. Wir erkundigten das Dorf und waren froh uns in einem schönen Cafe im Schatten ein wenig auszuruhen. Auch in Gstaad wir überall gebaut, zusätzlich wird gerade die riesige Zuschauertribüne für das Tennisturnier welches in 4 Wochen stattfindet gebaut. Langsam wurde es auch hier warm und so suchten wir uns ein Restaurant für das Mittagessen.

Gstaad ist ein teures Pflaster, ein Spiegelei zum Frühstück kostet 13 Franken oder ein „Kalbsschnitzeli“ für 78 Franken gab es auch. Wir fanden aber etwas preiswerteres und genossen bei der Wärme frische Salate und „Gstaader Wasser“.

Unser Hotel lag in Lauenen, etwa 6km von Gstaad entfernt und wir hatten Glück, das Zimmer war schon bereit. Wir zogen uns schnell um und fuhren mit dem Postauto zum Parkplatz des bekannten Lauenensee.

Der Lauenensee ist ein natürlicher See in der Gemeinde Lauenen im Schweizer Kanton Bern auf 1379 m ü. M. in den Berner Alpen. Zu unterscheiden sind kleiner und großer Lauenensee, welche durch Sumpfland getrennt sind. Seit den 1970er Jahren stehen sie und das Moorgebiet unter Schutz. Wir machten den Rundweg und genossen die wunderschöne Landschaft, machten diverse Pausen und erfreuten uns an der Landschaft. Wir folgten einer Abzweigung und liefen dem Louibach entlang bis wir wieder unser schönes Hotel erreichten.

Gerade rechtzeitig, denn es war „Znüni“ Ziit und man konnte sich am Buffet an kleinen Köstlichkeiten bedienen. Wir hielten uns aber zurück, denn wir hatten ja noch das Abendessen vor uns.

Wir haben eine schöne, grosse Terrasse und was gibt es schöneres als in den Sonnenuntergang hineinzuschauen. Müde ging es ins Bett, denn morgen früh geht’s es wieder weiter.

Samstag, 18. Juni

Heute am morgen war es herrlich, knapp 12 Grad aber das sollte nicht lange so bleiben, denn auch die Hitze kam ins Saaneland.

Wir fuhren um 08:30 mit dem Postauto nach Gstaad hinunter und nahmen den 9 Uhr Zug nach Zweisimmen wo uns die Gondeln aufs Rinderhorn brachten. Die Fahrt wollte nicht enden, es war heiss in den alten und relativ engen Gondel, insbesondere wenn man insgesamt mit 6 Personen 20 Minuten lang fast keine frische Luft bekommt.

Oben angekommen mussten wir uns zuerst wieder erholen, fängt ja schon gut an. Schade, es war heute keine optimale Fernsicht, eher ein wenig Dunstig. Dann ging es gemächlichen Schrittes los. Die Höhenwanderung führte uns zunächst hinauf auf den Gandlauenengrat, dann hinab Richtung Parwengen, von wo es einen fantastischen Ausblick hinunter ins Simmental gibt. Beim Hof Alp Parweng kann man Produkte, wie Alpkäse oder Nideltäfeli, die auf der Alp hergestellt werden kaufen, aber es war viel zu heiss Milchprodukte Stundenlang mitzuführen, Schade!

Weiter führt der gut ausgebaute Wanderweg auf dem Blumenweg, mit tollem Blick ins Turchbachtal, via Uf de Chessle. Man findet hier das Hotel Hornfluh wo wir Mittagspause machten und uns ein wenig abkühlen konnten. Von dort geht es weiter zur Bergstation Horneggli. Wir hatten die Wahl nach Gstaad herunter zu laufen oder den Sessellift zu nehmen. Da wir beide nicht gerne herunterlaufen und der Weg grösstensteils an der Sonne entlang führt – entschieden wir uns für den Sessellift.
Eine gute Wahl, es luftete wie wir es uns wünschten. 

Der Sessellift brachte uns nach Schönried, wo wir den Zug retour nach Gstaad nahmen.

In Gstaad war heute das Brauchtum & Volksmusik – Ländlerfest, so dass für lüpfige Unterhaltung bei über 30 Grad besorgt wurde. Das Postauto am Bahnhof brachte uns in 20 Minuten wieder ins Hotel zurück, wo wir uns ausruhten und frisch machten. Es ist schon die letzte Nacht in den Bergen, aber wir freuen uns auf ein tolles Nachtessen auf der schattigen Terrasse.

Morgen fahren wir wieder retour, aber wir werden nochmals irgendwo eine Wanderung machen – wo und welche wissen wir noch nicht.

Sonntag, 19. Juni

Nach einem wunderbaren und leckeren Frühstück machten wir uns wieder auf den Nach Hause Weg. Wegen der Hitze haben wir uns entschiedenen heute keine Wanderung zumachen, sondern die Aareschlucht zu besuchen. Wir fuhren um 08:30 los und waren etwa um 10:30 beim Parkplatz bei der Aareschlucht.

Bevor wir in Meiringen ankamen versuchten wir unser Glück noch in Brienz, denn eine Schiffsfahrt wäre bei den Temperaturen auch nicht verkehrt gewesen, aber keine Chance, alles Parkplätze besetzt. Die Leute strömten aufs Schiff und aufs Brienzer Rothorn. Also dann die paar Kilometer weiter nach Meiringen. Erstaunlicherweise hatte es noch relativ viele frei Parkplätze und so konnten wir das ganze ein wenig gemächlicher angehen.

Der Eintritt war relativ günstig – 20 Franken für 2 Erwachsene und nach ein paar Minuten waren wir mittendrin im kühlen, herrlichen Nass. Die Aareschlucht ist seit 1888 für Touristen geöffnet und man kann die Schlucht vom 1. April bis 1. November besuchen. Am schönsten ist es natürlich an einem heissen Tag wie heute.

Durch den Felsriegel, der die flache Talsohle zwischen den Ortschaften Meiringen und Innertkirchen teilt, hat die Aare in Tausenden von Jahren einen Lauf erodiert und dabei eine 1,4 Kilometer lange, bis zu 200 Meter tiefe Schlucht geschaffen. Imposant zu sehen welche Kraft das Wasser hat. Man kann von der Westseite durch die Aareschlucht laufen und auf der Ostseite mit dem Zug wieder retour fahren. Wir liefen den gleichen Weg wieder retour, denn in der Schlucht war es mit Abstand am kühlsten.

Im Restaurant machten wir Mittagspause, nicht der kulinarische Höhepunkt, aber wenigstens hatte es frische Salate und das war auch genau das Richtige bei den Temperaturen.

Da wir schon mal da sind, es erst 13 Uhr waren besuchten wir noch die Reichenbachfälle, welche nur etwa 2 Fahrminuten von der Aareschlucht entfernt lagen.

Die nostalgische Reichenbachfall-Bahn brachte uns in 7 Minuten zum mächtigen, 120 Meter hohen Reichenbachfall. Oben angekommen bieten insgesamt drei Aussichtsterrassen einen atemberaubenden Blick auf den tosenden Wasserfall und das Haslital. Für Sherlock-Holmes-Fans ist dieser Ausflug schon fast ein Muss. Hier forderte der berühmte Detektiv seinen Erzfeind Professor Moriarty zum Kampf – das heftige Handgemenge endete mit einem Fall in die Tiefe.

Sir Conan Doyle wollte mit diesem Schluss die Geschichte von Sherlock Holmes sterben lassen und sich aufs Schreiben von Historischen Büchern konzentrieren – aber das scheiterte am Protest seiner Leserschaft und 10 Jahre später liess er seinen Helden wieder auferstehen. 

Die Reichenbachfälle wurden über die Landesgrenzen hinaus bekannt und Sherlock Holmes wurde 1987 Ehrenbürger von Meiringen. In Meiringen steht auch ein wunderschönes Sherlock Holmes Museum, welches in der Englischen Kirche untergebracht ist.

Nun noch die letzten Kilometer nach Hause, wir hatten nirgends Stau und waren etwa um 15:30 zu Hause. 

Unser langes Wochenende war super schön und super warm.